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Zweiter Wien-Titel für Topstar Andy Murray

Murray fertigte Tsonga in 1:49 Stunden ab
Murray fertigte Tsonga in 1:49 Stunden ab
Andy Murray hat am Sonntag in Wien zum zweiten Mal nach 2014 den diesmal allerdings wesentlich höher dotierten Siegerscheck beim Erste Bank Open gewonnen. Der topgesetzte Schotte wurde seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga nach 1:49 Stunden mit 6:3,7:6(6). Murray hat damit bereits seinen 7. Titel 2016 bzw. den insgesamt 42. seiner Tennis-Karriere gewonnen.


“Jo hat am Ende sehr hart gekämpft und spielte im zweiten Satz viel besser. Das Tiebreak war wirklich knapp”, meinte Murray, der allerdings auch um einiges schneller hätte gewinnen können. Bei 3:1 im zweiten Durchgang hatte er bei 0:40 drei Chancen, auf 4:1 zu stellen. “Er hat dann wesentlich aggressiver gespielt.”

Zu Beginn des Turniers habe Murray noch Schwierigkeiten gehabt. “Ich habe mich auf dem Platz nicht so gut gefühlt. Aber ich habe zuletzt sehr viel Tennis gespielt, habe ein paar Änderungen an meiner Bespannung gemacht und dann habe ich in den letzten paar Matches eine wesentlich bessere Kontrolle gehabt”, analysierte der nunmehr zweifache Wien-Sieger. “Ich habe heute mein bestes Tennis der Woche gespielt, das freut mich natürlich.”

Der zweifache Olympiasieger steuert damit weiter seinem Ziel entgegen, erstmals zur Nummer eins der Welt zu werden. Murray hat mit den 500 Zählern in Wien den Rückstand auf Leader Novak Djokovic weiter verringert, ab Montag fehlen ihm noch 1.915 Punkte auf den Serben. Zudem hat Djokovic kommende Woche in Paris-Bercy sowie auch bei den ATP-Finals in London insgesamt 2.300 Zähler zu verteidigen.

Sollte Murray in Paris den Titel holen und Djokovic nicht im Endspiel stehen, würde der Schotte erstmals auf Platz eins stehen, das gleiche gilt für Murray im Finale und ein Djokovic-Aus spätestens im Viertelfinale. “An so etwas denke ich nicht. Ich kann Novaks Resultat nicht kontrollieren, ich kann nur meines kontrollieren”, verwarf Murray diesbezügliche Gedankenspiele. “Ich müsste in Paris fünf Matches gewinnen und ein Masters-Series-Turnier gewinnen und in Paris habe ich nie so besonders gut gespielt”, warnte Murray vor zu viel Vorschusslorbeeren.

Murray nimmt für den zweiten Wien-Titel, den ersten hatte er noch in der ATP-250er-Kategorie gewonnen, neben den Punkten einen Siegerscheck in Höhe von 428.800 Euro (brutto) mit. Tsonga darf sich mit 201.380 Euro, 300 Zählern und seinem ersten Saison-Endspiel trösten.

Tsonga konnte den dreifachen Major-Sieger nur im zweiten Satz fordern. Murray war eigentlich schon mit 6:2,4:2 vorangelegen, als dem Wien-Sieger von 2011 mit seinem ersten Breakball im Match ein Rebreak zum 4:4 gelang. Tsonga spielte aggressiver und zwang den Schotten ins Tiebreak. Im Gegensatz zum vergangenen Sonntag, als Murray das Schauturnier “Tie Break Tens” im Finale gegen Dominic Thiem verloren hatte, ließ der Weltranglisten-Zweite aber auch keine Verlängerung zu: Mit dem zweiten Matchball sicherte sich der 29-jährige Wimbledonsieger den Triumph.

Tsonga selbst war letztlich mit seiner Performance zufrieden. “Ich habe in der zweiten Hälfte des zweiten Satzes ein bisschen besser gespielt. Da war es eng, aber ich bin sehr glücklich über meine Woche. Ich habe gutes Tennis gespielt, habe bis zum Ende gekämpft und es war schön fünf Matches in Folge so zu spielen”, erklärte der Franzose. Dies sei schon lange nicht mehr der Fall gewesen.

Vor dem Einzel-Finale ging in der Stadthalle das Doppel-Endspiel über die Bühne. Dort hat nur ein Punkt gefehlt und Oliver Marach hätte seinen zweiten Doppel-Titel in Wien nach 2009 gefeiert. Doch der 36-jährige Steirer unterlag an der Seite des Franzosen Fabrice Martin nach 102 Minuten dem als Nummer vier gesetzten Duo Lukasz Kubot/Marcelo Melo (POL/BRA) mit 6:4,3:6,11:13.

Im Match-Tiebreak vergaben Marach/Martin zunächst eine 4:1-Führung und gerieten 4:7 in Rückstand. Nach vier abgewehrten Matchbällen erarbeiteten sie sich bei 11:10 einen Matchball. “Wenn es so eng ist, tut es immer weh. Bei uns fehlen ein paar Dinge. Man muss sagen, Lukasz hat die Partie für sie rausgerettet, der hat sehr gut gespielt”, lobte Marach seinem ehemaligen Doppelpartner.

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