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Zweiter VFV-Cupsieg für Wolfurt, Double für Alberschwende blieb aus

©johannes wicher
Im 47. Vorarlberger Pokalendspiel trafen der Eliteligaklub und der VL-Champion aufeinander. Das Highlight im Livestream und Liveticker.

Zweiter Cuptriumph für Favorit Wolfurt kein Double für Finalist Alberschwende

Wolfurt holt nach 33 Jahren Pause den Pott, Alberschwende hat nicht den ersten Pokalsieg eines Wälderklub geholt.

FUSSBALL IN VORARLBERG

Der Liveticker mit Videos vom Cupfinale Wolfurt vs Alberschwende

47. Uniqa VFV Cup, Herren, Finale

Meusburger Wolfurt – Holzbau Sohm FC Alberschwende 2:0 (0:0)

Hohenems, Stadio Herrenried, 1300 Zuschauer, SR König (V)

Torfolge: 47. 1:0 Alessandro Petrovic, 86. 2:0 Özdemir

Meusburger FC Wolfurt (4-2-3-1): Hammer; Zehrer, Natter, Mentin, Burtscher; Meier (75. Rist), Alessandro Petrovic (66. Valerio Petrovic); Özdemir, Neubauer, Fleischhacker (76. Troy); Kalkan (85. Moosmann)

Holzbau Sohm FC Alberschwende (4-2-3-1): Hinteregger; Berlinger (85. Sohm), Küer, Tockner, Betsch; Ilmer, Topcu, Bitschnau (64. Schatzmann), Julian Maldoner, Berchtold (64. Kohler); Akyildiz

33 (!) Jahre musste Meusburger FC Wolfurt auf seinen zweiten Vorarlberger Cupsieg warten. Der Tabellenzweite aus der VN.at Eliteliga aus der Hofsteiggemeinde wurde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht und siegte vor der tollen Zuschauerkulisse vor 1300 Fans im Hohenemser Herrenriedstadion gegen Vorarlbergliga Meister Holzbau Sohm FC Alberschwende verdientermaßen mit 2:0. Mittelfeldspieler Alessandro Petrovic brachte Wolfurt in Front. Der erst 19-jährige Eigenbauspieler hämmerte nach seinem Stangenschuss im zweiten Versuch den Ball ins gegnerische Tor (47.). Der Defensivkünstler zählt in der nun zu Ende gehenden Saison zu den vielen positiven Entdeckungen der Hofsteig-Truppe. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff besorgte Mücahit Özdemir den umjubelten 2:0-Endstand (85.). Nach Traumvorlage von Felix Moosmann traf der Außenbahnspieler via Querlatte ins Tor. Regisseur Benjamin Neubauer wurde als bester Spieler des Finales ausgezeichnet. Nach dem sensationellen Aufstieg in die Regionalliga West nach 53-jähriger Pause ist der Erfolg von FC Wolfurt im heimischen Pokalbewerb die große Krönung eines Megafrühjahr. Kapitän Simon Mentin durfte den Wanderpokal und die Siegprämie von 3000 Euro in Empfang nehmen. Der Jubel im Lager der mehreren hundert mitgereisten Wolfurt-Anhänger kannte keine Grenzen. „Ist fast unmenschlich was meine Mannschaft im Frühjahr geleistet hat, das kann man gar nicht in Worte fassen. Bin unglaublich stolz auf das gesamte Team“, war Wolfurt Erfolgscoach Joachim Baur voll des Lobes. In der knapp 9000 Einwohner zählenden Marktgemeinde Wolfurt wird in den nächsten Tagen sicher groß gefeiert. Der Favorit Wolfurt war in der Spielzeit die klar spielbestimmende Mannschaft. Zwangsweise gab es für den Tabellenzweiten aus der VN.at Eliteliga auch gute Einschussmöglichkeiten. So konnten Kubilay Kalkan (6./18./46.), Marian Zehrer (16./Kopfball), Simon Mentin (30./Kopfball), Benjamin Neubauer (42.), Frederik Meier (45./Freistoß), Mücahit Özdemir (58./Querlatte) und Benjamin Neubauer (68.) die Chancen nicht verwerten. Das Bruderduell im Hause Muxel ging an Wolfurt Präsident Stefan Muxel (34). Die Statistik in den direkten Duellen spricht auch für Wolfurt: Sechs Siege und fünf Mal gab es eine Punkteteilung. Alberschwende Goalie Julian Hinteregger verhinderte mit Glanzparaden eine noch höhere Niederlage. Wolfurt wird als Cupsieger im ÖFB-Pokal die Ländle Farben vertreten. Zwanzig Vereine trugen sich bislang in die lange Siegerliste des VFV-Cupsieg ein. Nach Egg (2021), Bizau (2010) und Sulzberg (2007) gelang es auch dem vierten Wälderklub nicht den heimischen Pokalbewerb zu gewinnen. Die Trophäe auf Landesebene bleibt in dieser Region weiter ein Rotes Tuch. Nichts wurde es Alberschwende mit dem Gewinn des so erhofften Double. „Leider hat meine Truppe die große Qualität im wichtigen Moment nicht abrufen können. Es überwiegt aber die Freude über die Finalteilnahme“, meint Alberschwende Coach Rene Fink (31). Die Wälder hatten während der gesamten Spielzeit keine nennenswerte Torchance. Als Trostpflaster gab es für den Verlierer 1500 Euro in die Mannschaftskassa.


VORSCHAU

Im 47. Uniqa VFV Cup der Herren wird es für einen der beiden Finalisten die große Krönung einer Megasaison bei der zu Ende gehenden Meisterschafts. Der VN.at Tabellenzweite Meusburger FC Wolfurt hat dank dem Frühjahrsfurioso mit fünf Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage nach 53 Jahren Abwesenheit den Aufstieg in die Regionalliga West fix in der Tasche. Mit sieben Zählern Vorsprung auf den Zweiten Lochau hat der zweite Endspielteilnehmer Holzbau Sohm FC Alberschwende schon vor Wochen Teil eins den Meistertitel in der Vorarlbergliga fixiert. Die Wälder haben in den letzten zwölf Monaten der VL-Titeljagd neunzehn Erfolge, neun Remis und nur eine Niederlage auf der Habenseite stehen.

Wolfurt steht zum vierten Mal im Vorarlberger Cupfinale. 1990, also vor 33 Jahren triumphierte der Hofsteigklub gegen SCR Altach mit 3:1 im Elferschießen. Zweimal (2006-2:4 im Elferkrimi gegen Rankweil) und 2012 (0:3 gegen FC Dornbirn) gab es im Finale kein Happy End. Zum 76-jährigen Vereinsbestehen will der FC Wolfurt unbedingt zum zweiten Mal den so begehrten Wanderpokal plus den 3000 Euro Siegerscheck aus den Händen von VFV Präsident Horst Lumper in Empfang nehmen. Wolfurt Erfolgscoach Joachim Baur (44) war mit FC Sulzberg vor 16 Jahren als Spieler im Cupfinale und verlor damals gegen BW Feldkirch mit 0:1. Wolfurt Kicker Benjamin Neubauer (31) stand vor elf Jahren mit seinem Stammklub im Endspiel, konnte aber auch noch nicht über den VFV Cupsieg jubeln.

Außer Idiano Lima Rosa dos Santos (27), der vor Kurzem seinen dritten Kreuzbandriss im Knie erlitt, steht Wolfurt Coach Joachim Baur der gesamte Kader zur Verfügung. „Wollen als Favorit gegen einen sehr starken Gegner natürlich den Pokalsieg feiern. Aber es wird brutal schwer, spielen auch gegen zwölf Spieler weil Alberschwende eine große Fanunterstützung erhält. Die Tagesform und das Nervenkostüm wird sicher eine bedeutende Rolle spielen“, sagt Wolfurt Trainer Joachim Baur. Nicht nur von Alberschwende werden rund 400 Schlachtenbummler erwartet auch von der Hofsteiggemeinde darf man mit der gleichen Anzahl an Fans im Stadion Herrenried in Hohenems rechnen.

Es wird auch ein Bruderduell im Hause Muxel. Seit sieben Jahren ist Stefan Muxel Präsident von FC Wolfurt. Als ehrenamtlicher Funktionär leistet er abseits des grünen Rasen hervorragende Arbeit. „Seit dem Finaleinzug beider Klubs ist das bei uns in der Verwandtschaft Thema Nummer eins. Für mich zählt aber nur der Pokalsieg“, so Stefan Muxel. Peter Muxel (32) ist seit drei Saisonen Cotrainer in Alberschwende. Er spielte aber sieben Jahre als Innenverteidiger in Wolfurt und wurde mit dem Hofsteigklub Meister in der Vorarlbergliga (2018/2019). Jetzt hat Peter Muxel dasselbe Kunststück als Cotrainer von Alberschwende erreicht. Wie vor fünf Jahren der FC Dornbirn will Cupfinalist Alberschwende es den Rothosen nachmachen.

Den Wäldern winkt das Double, sprich nach dem Meistertitel in der Vorarlbergliga auch der Erfolg im heimischen Pokalbewerb. „Bin von der Qualität meiner Mannschaft überzeugt. Mein Team hat weniger Druck als der Gegner. Wir sind der unterklassige Verein und volle Konzentration auf das Wesentliche gilt. Wollen die Megasaison mit dem Double krönen“, so FC Alberschwende Coach Rene Fink (31). Alberschwende Solospitze Volkan Akyildiz hat im Vorjahr mit SW Bregenz den Pokalsieg geholt und könnte als einziger Akteur diesen Triumph wiederholen. Der sechzehnfache Torschütze kann eine Partie auch im Alleingang entscheiden. Mit Kapitän Julian Maldoner (14 Tore), Aygün Topcu (11 Tore) und Paul Sohm (9 Tore) hat Alberschwende noch mehrere „Scharfschützen“ im Aufgebot. Die Wälder sind in der VL auch das stärkste Auswärtsteam dieser Leistungsstufe. Jodok Berlinger und Aygün Topcu sind angeschlagen und der Einsatz ist fraglich. Nach den Finalniederlagen von Egg (2021), Bizau (2010) und Sulzberg (2007) will sich Alberschwende erstmals ein Klub aus dem Bregenzerwald zum Cupsieger machen. Die Bilanz in den direkten Duellen spricht für Favorit Wolfurt: Fünf Siege, fünf Remis für Wolfurt und nur zweimal gewann Alberschwende. Für eine phantastische Stimmung im Hohenemser Herrenriedstadion und ein ausgeglichenes, spannendes Endspiel ist auf alle Fälle gesorgt. Mehr als tausend Zuschauer werden erwartet.

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