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Zwei von drei Vorarlberger meinen besser zu fahren als die anderen

Autofahren ist aber selbst bei größter Routine immer Risikoverhalten und keine Nebentätigkeit.
Autofahren ist aber selbst bei größter Routine immer Risikoverhalten und keine Nebentätigkeit. ©Symbolbild/Bilderbox
Zwei von drei Vorarlbergern meinen, besser zu fahren als die anderen, wie eine Studie zeigt. Generell ist Risikoverhalten im Verkehr in Vorarlberg weit verbreitet.

Nachdenklich stimmen die Ergebnisse einer neuen Studie. Grundtenor: Viele Verkehrsteilnehmer halten sich nicht an Regeln und unterschätzen das Risiko. “Das sind aber nicht nur notorische Verkehrssünder, sondern auch viele ganz normale und grundsätzlich vernünftige Lenkerinnen und Lenker. Wir alle haben die Verantwortung für Null Risiko selbst in der Hand. Mit unserer Sicherheits-Initiative Hallo Leben wollen wir genau das ins Bewusstsein bringen“, so die ASFINAG Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl.

Die größten Probleme im Vorarlberger Autobahnen- und Schnellstraßen-Netz: Übermüdung, zu hohes Tempo und zu wenig Abstand. Unangefochten an erster Stelle: Ablenkung. „Nebentätigkeiten“ hinterm Steuer oder auch nur geringe Tempoüberschreitungen werden in ihrem Risikopotential massiv unterschätzt. Dazu kommt eine gewisse Selbstüberschätzung. Genau diesen Risikomomenten steuert die ASFINAG mit der Aktion „Hallo Leben“ gezielt entgegen.
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Umfrage zeigt: Risikoverhalten in Vorarlberg weit verbreitet

Das IFES-Institut (Institut für empirische Sozialforschung) hat im Auftrag der ASFINAG im April 1000 Lenkerinnen und Lenker, die regelmäßig Autobahnen und Schnellstraßen nutzen, befragt, wie sie hinterm Steuer „ticken“. Die Ergebnisse für Vorarlberg: Jeder fünfte Befragte in Vorarlberg gab unter anderem an, im vergangenen Jahr einem anderen Verkehrsteilnehmer dicht aufgefahren zu sein, damit das Auto zur Seite fährt. Immerhin noch 14 Prozent haben sogar jemanden rechts überholt, weil der Vordermann zu langsam war. So sind bei knapp 30 Prozent der Befragten bereits Menschen aus dem engen Freundes- oder Bekanntenkreis bei einem Unfall getötet worden oder leiden an den Folgen des Unfalls. Ablenkung ist als Unfallursache Nr. 1 durchaus bekannt und 80 Prozent sagen, dass die Verantwortung für ihr sicheres Ankommen großteils bei ihnen selbst liegt. Gleichzeitig geben viele offen zu, dass sie riskante Verhaltensweisen an den Tag legen.

  • 83 Prozent der Befragten stufen ihren Fahrstil als „großteils sicherheitsbewusst“ ein. Zwei von drei Befragten meinen, besser zu fahren „als die meisten anderen“
  • Mehr als die Hälfte (58 Prozent) fahren schneller, wenn sie zu spät dran sind oder dringend zu einem Termin müssen! Sehr wenig Verkehr verleitet ebenfalls zum Gasgeben.
  • Bei Tempo 130 hält jede/r zehnte Befragte einen Abstand von maximal zwei Fahrzeuglängen. 79 Prozent der Befragten in Vorarlberg sind sich sicher bzw. eher sicher, dass der von ihnen eingehaltene Abstand den Vorschriften entspricht. 67 Prozent schätzen, dass ein bis sechs Fahrzeuge Platz hätten. Neun oder mehr Fahrzeuglängen Abstand halten nur 13 Prozent der Befragten ein. RICHTIG: Mindestens 70 Meter, also etwa 14 Fahrzeuglängen. Das entspricht zwei Sekunden Mindestabstand.
  • Jede(r) Vierte (r) gab an, ein anderes Auto angeblinkt oder angehupt zu haben, damit es zur Seite fährt.
  • 33 Prozent der Lenker aus Vorarlberg gaben zudem an, schon mal schneller als erlaubt gefahren zu sein, weil sie von einem anderen Fahrzeug bedrängt wurden, um schneller zur Seite fahren zu können.

Autofahren ist auch bei größter Routine immer Risikoverhalten und keine Nebentätigkeit

Die Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer erklärt: „Das Lenken läuft als typisches Alltagsverhalten leider häufig unbewusst ab. Viele sind zu wenig aufmerksam und schätzen Gefahren oft falsch ein. Das gilt keineswegs nur für Führerschein-Neulinge, sondern betrifft auch erfahrene Lenkerinnen und Lenker. Fehleinschätzungen kommen zudem nicht nur in schwierigen Situationen vor, sondern genauso bei einfachen Herausforderungen auf bestens bekannten Routinestrecken.“ Autofahren ist aber selbst bei größter Routine immer Risikoverhalten und keine Nebentätigkeit, genau da wird die
Kampagne sensibilisieren.

So informiert die ASFINAG

Neben Plakaten, TV- und Hörfunk-Spots und Inseraten gibt es eine eigene Landing Page auf www.asfinag.at und die Mitmach-Seite www.halloleben.at, die das Kampagnen-Motto erlebbar macht. Jede, jeder kann einen schönen Moment des Ankommens posten, der dann auf einer Österreich-Karte verortet wird.

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