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Zwei Präsidenten in der Hofburg

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„Gut und sachlich“ war das Gespräch zwischen George W. Bush und Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg. Fischer war es auch, der sich an das heikle Thema Guantanamo heranwagte.

Gesprächsthemen waren laut einer Aussendung unter anderem die bilateralen Beziehungen Österreich-USA, das US-Gefangenenlager Guantanamo, die Situation im Irak, das Verhandlungsangebot im Atomstreit an den Iran, die Entwicklung am Westbalkan und die Beziehungen Europas zu den USA.

Zum umstrittenen US-Lager Guantanamo auf Kuba, das der Bundespräsident als „heiklen Punkt und schwieriges Problem in den Beziehungen zwischen der EU und den USA“ bezeichnete, habe Präsident Bush laut Präsidentschaftskanzlei eingeräumt, dass es sich tatsächlich um ein schwieriges Problem handle, bei dem auch an den Schutz amerikanischer Bürger gedacht werden müsse. „Aber wir werden es lösen“, habe Bush erklärt. Vor allem gelte es auch, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA in dieser Frage abzuwarten.

 

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In der Frage des Atomkonflikte mit dem Iran habe sich der US-Präsident Bush positiv über die Zusammenarbeit mit der EU, Russland und China geäußert, wobei nunmehr viel von der Antwort des Iran abhängen werde. Die Zusammenarbeit zwischen der Union und den USA ist nach Meinung des amerikanischen Präsidenten gut und entwicklungsfähig. Die Erläuterungen Fischers bezüglich der Entwicklung am Westbalkan habe Bush mit Interesse zur Kenntnis genommen, wobei er vor allem die wirksamen Beiträge Österreichs für eine Stabilisierung des Balkans hervorhob.

An dem Gespräch in der Präsidentschaftskanzlei nahmen u.a. auch die Außenministerinnen Condoleeza Rice und Ursula Plassnik teil. Plassnik begrüßte die hohen US-Gast am Eingang der Hofburg, Fischer wartete im Bellaria-Zimmer. Seine Begrüßungsworte an Bush lauteten: „Willkommen in Österreich, einem Land des Friedens mit einer großen Geschichte.“

Der Bundespräsident bedankte sich einleitend für den Beitrag der Vereinigten Staaten zur Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus und für die großzügige wirtschaftliche Aufbauhilfe nach dem Zweiten Weltkrieg. Bush fand umgekehrt lobende Worte für die Großzügigkeit Österreichs gegenüber hunderttausenden Ungarn, die 1956 nach der Niederschlagung der Ungarischen Revolution ihr Land verlassen mussten und in Österreich Aufnahme fanden. Fischer erzählte, dass er 1956 als Student mit einem Plakat „Freiheit für Ungarn“ demonstrierte; dieses Bild erschien damals auf der Titelseite des „Kurier“.

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