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Zwei "Joker" retteten Austria gegen Altach

Pflichtsiege sind auch im Fußball manchmal schwer realisierbar. Diese Erkenntnis gewann Austria Wien zum bitterkalten Frühjahrsauftakt der T-Mobile Bundesliga daheim gegen Nachzügler SCR Altach.

Erst zwei, nach etwas mehr als einer Stunde eingewechselte “Joker” retteten dem Favoriten in Co-Produktion den Ausgleich zum 1:1 und einen Punkt. Okotie hatte geflankt und Aigner per Kopf getroffen. Die Violetten kamen mit einem blauen Auge davon, blieben vor dem Sonntag-Spiel LASK – SV Ried vorerst Tabellendritter.

Statt Selbstvertrauen für den Schlager in einer Woche daheim gegen den erstmals seit der ersten Runde wieder führenden Meister Red Bull Salzburg zu tanken, trat wieder die “alte” Schwäche vom Herbst-Finish deutlich zutage: Es hapert im Abschluss. “Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden, aber mit der Leistung schon. Wir haben uns so viele Chancen herausgearbeitet wie in den letzten fünf Herbstspielen nicht, das ist positiv. Wir hätten nach 15 Minuten 3:0 führen müssen”, resümierte Austria-Trainer Georg Zellhofer.

Statt einer möglichen 3:0-Führung stand es nach 21 Minuten und Eckball 0:1 durch ein Kopftor des neuen SCR-Stürmers Jonathan Jaqua. “Dadurch ist es für uns gegen einen dann massiv gestandenden Gegner noch schwieriger geworden”, sagte Zellhofer. Florian Metz, der nach 26 Sekunden die Hausherren in Führung hätte bringen müssen, und seine Kollegen machten sich “von der Leistung her keinen Vorwurf”. Aber der hartgefrorene Boden wäre für den Favoriten ein Nachteil gewesen, so der Mittelfeldspieler.

Zellhofer sprach sogar von einem “Eislaufplatz”, auf dem dem Zufall Tür und Tor geöffnet wären. “Die Spieler hatten keinen Halt. Es war leichter, das Spiel zu zerstören als es zu machen. Für mich hat das mit Fußball nichts zu tun”, kritisierte er. Ein etwaige Übersiedlung ins Happel-Stadion mit Rasenheizung sei kein Thema gewesen. Für den Cupsieger, der vier von sieben Bundesliga-Duellen mit Altach gewonnen hat und daheim in drei Spielen (1:0, 2:0, 3:0) noch kein Tor kassiert hatte, war das 1:1 ein Rückschlag, aber die Leistung lässt den Feldherrn zuversichtlich dem nächsten Spiel entgegenblicken.

“Doch wir sind Außenseiter, waren das auch schon vor dem Spiel gegen Altach”, meinte der Oberösterreicher, dessen Mannschaft fünf Runden (0-4-1) einem vollen Erfolg hinterherläuft. Metz freut sich schon auf den ersten Titelanwärter: “Gegen Altach haben wir zwei Punkte verloren, gegen die Salzburger wollen wir den Drei-Punkter nachholen”, kündigte der Niederösterreicher optimistisch an.

Die Gäste sind zwar jetzt sechs Runden (0-4-2) sieglos, durften sich aber als moralischer Sieger fühlen. “Alle haben damit gerechnet, dass wir aus den ersten drei Runden gegen Austria, Rapid und Salzburg keinen Punkt holen. Unser Ziel in Wien war ein Zähler. Für uns ist jeder Punkt wichtig. Wir werden weiterhin unser Fell so teuer wie möglich verkaufen”, stieg Trainer Heinz Fuchsbichler zufrieden in den Vereinsbus. Da noch zwölf Runden zu spielen sind, sei ein Blick auf die Tabelle derzeit nicht sinnvoll.

Manfred Pamminger fügte hinzu: “Ein Remis im ersten Spiel hat uns keiner zugetraut. Wir sind zufrieden, das Resultat gibt Selbstvertrauen für die nächsten Partien.” Der Mittelfeldspieler gestand aber ein, dass es die Austria als spielmachende Mannschaft bei diesen “Bodenverhältnissen, die an der Grenze waren”, leichter gehabt habe.

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