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Zwei „Mann“ mit bösen Zungen

Stermann & Grissemann waren im TAK.
Stermann & Grissemann waren im TAK. ©TAK

Das deutsch-österreichische Kabarettisten-Duo Stermann & Grissemann gastierte mit neuem Programm im TAK.

Schaan. (sch) Man liebt sie oder man hasst sie, sie sind jedenfalls seit rund zwanzig Jahren Kult geworden – der Deutsche Dirk Stermann mit ergrautem Clooney-Haupt und der stets leger wirkende Österreicher Christoph Grissemann, übrigens Sohn der Tiroler Radio-Legende Ernst Grissemann. (geb.1934). Das prominenteste Kabarettisten-Duo seit vielen Jahren kam nicht nur wegen seiner Künste in die Schlagzeilen, sondern auch oft wegen seiner meist untergriffigen Einmischung in die Tagespolitik (Jörgl schau oba!). Das ist der Grund, warum die Beiden höchst umstritten sind. Geliebt von ihren zahlreichen Fans werden sie aber u. a. wegen ihrer brillant-genialen gegenseitigen Pointenschleuderei im Fernsehen (seit 2007 „Willkommen Österreich“ in der Donnerstag-Nacht) oder ihren fulminanten satirischen Programmen auf vielen Bühnen Österreichs und Deutschlands. Das jüngste Opus, mit dem Dirk und Christoph auch im Schaaner TaK zweimal gestierten, heißt schlicht „Stermann“.

Wo blieb Grissemann?

Nun, er durfte nach einem einleitenden spitzen Monolog von Stermann nur in eine Windel gepackt über die Bühne gehen. Eine „Demütigung“ des Partners? Keine Angst, das ist das ebenso beliebte wie bewährte Rezept des Duos – einer macht den anderen mit tabulosen, meist schwarz-humorigen Beleidigungen „fertig“ und garniert solche geschliffene Rededuelle mit Pfeilen auf Gott und die ganze Welt (oft unter der geschmacklichen Gürtellinie) mit Themen wie Behinderte, Alte raus aus dem Park im I. Wiener Bezirk; Sex im Alter; Chemotherapie statt Frisör; Kirche und Pädophilie; Türkisches Gymnasium heißt in Wien Hauptschule; Petzner schrieb ein Buch „Hänsel und Hänsel“; Bingo als Debilen-Quiz; es gibt eine ÖBB-Nachteils-Card… sowie Hansi Hinterseer, Ursula Stenzel, Lauda, Gorbach, Barbara Karlichs Blähungen und ihr Activia etc. etc. Etliche eingespielte Video-Clips und viel gezielter Bühnennebel schufen ein wohliges Ambiente für die beiden Spötter, Satiriker, die zwei „Mann“ mit den bösen Zungen. Eine Video-Begrüßung und die Verabschiedung durch eine miserable Heinz-Fischer-Parodie passte nicht zu den beiden bissig-gescheiten Großmeistern des Kabaretts.

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