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Zuviel Essen wird weggeworfen

Symbolfoto &copy bilderbox
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Lebensmittel machen ein Viertel des Wiener Hausmülls aus - MA 48 und Umweltstadträtin Sima starten Kampagne zum vernünftigen Einkaufen - schuld an der Misere sind oft Angebote in Supermärkten.

Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur machen Lebensmittel rund ein Viertel des Wiener Hausmülls aus, sagte Umweltstadträtin Ulli Sima (S) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Eine neue Kampagne ihres Ressorts, zusammen mit der Magistratsabteilung 48, soll die Wiener sensibilisieren, vernünftig einzukaufen. Besonders durch „Nimm 3, zahl 2“-Angebote lande viel Essen direkt im Mistkübel.


In neun Wohnhausanlagen wurden für die Studie die Mieter befragt und anschließen der Mist untersucht. Rund zwölf Prozent in den Kübeln waren original verpackte, überlagerte Lebensmittel. Am meisten wurden Brot, Wurst und Käse gefunden. Allein diese Menge entspricht etwa 70.000 Tonnen jährlich, sagte der Leiter der MA 48, Josef Thon. In Müllautos gefüllt würde eine Kolonne von Wien bis St. Pölten entstehen. Die Kosten allein für diese Entsorgung belaufen sich laut Thon auf rund sieben Mio. Euro.


Auffallend bei der Untersuchung ist, dass die über 60-Jährigen, also die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen, so gut wie nie Lebensmittel wegwerfen. Jüngere und wohlhabendere Menschen neigen eher zum Entsorgen des Essens. Thon riet daher, wie die Großeltern mit einem Einkaufszettel in den Supermarkt zu gehen. Tipps zur Abfallvermeidung können zudem in wenigen Tagen bei den Dienststellen der MA 48 abgeholt werden.


Seit die Studie in Auftrag gegeben wurde, ist auch Sima – laut eigener Aussage – beim Einkauf deutlich kritischer geworden. Die großen Mengen zu günstigeren Preisen seien aber für die Konsumenten zu verlockend. Dabei würden aber oft Waren noch knapp vor ihrem Ablaufdatum verkauft, deren Entsorgung treffe dann die Konsumenten. Neben einem vernünftigen Einkauf sei auch die Verwertung des Essens wichtig, so Sima. Deshalb soll in Kürze auch ein eigenes Buch „Resteküche“ erscheinen.


Die Aktion soll laut Sima ein Anfang sein, um das Problembewusstsein der Wiener zu stärken. Eine Prognose, wie viel Müll vermieden werden könnte, wollte sie nicht abgeben.

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