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"Zusammen leben in Hohenems"

Kurt Linder und StR. Bernhard Amann wollen das Integrationsprojekt vorantreiben.
Kurt Linder und StR. Bernhard Amann wollen das Integrationsprojekt vorantreiben. ©Ferdl Tschabrun

Erste Maßnahmen des Emser Integrationsprojektes werden in Bälde umgesetzt.

Hohenems. Im Vorjahr wurden unter reger Bürgerbeteiligung im Rahmen des Projekts “Zusammen leben in Hohenems” Leitlinien zum Schwerpunkt Zuwanderung und Integration erarbeitet und Anfang November von der Stadtvertretung beschlossen. In 13 Themengruppen bot sich der Emser Bevölkerung die Möglichkeit, Ideen einzubringen und so an der Erstellung der Integrations-Leitlinien mitzuwirken. Die Schwerpunkte der Themengruppen wurden dann in zwei Stadtkonferenzen im September 2009 und Mitte Jänner 2010 zusammengeführt und der Öffentlichkeit präsentiert. “Fast 200 alteingesessene und neu zugezogene Hohenemser mit deutscher und nicht deutscher Muttersprache haben sich an der Erarbeitung der Leitlinien beteiligt”, freut sich Kurt Linder, der damals als zuständiger Stadtrat das Projekt initiierte. Auch sein Nachfolger als Stadtrat für Integration und Soziales, Bernhard Amann, ist vom Engagement der Bevölkerung beeindruckt: “Die Leute haben sich Gedanken gemacht, was wichtig ist für das Zusammenleben in der Stadt und haben super Ideen und Vorschläge eingebracht.” Vergangene Woche trat der neue Integrationsausschuss erstmals zusammen. Schwerpunkt der ersten Sitzung waren das Projekt “Zusammen leben in Hohenems” und die rund 200 Vorschläge zur Umsetzung der Leitlinien, die von der Bevölkerung eingebracht wurden. Man war sich auch einig, dass eine Prioritätenliste erstellt und möglichst rasch mit der Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen begonnen werden müsse. Als wichtigste Themen sollten die Bereiche “Spracherwerb und Sprachförderung”, “Integrationsrat” und “Koordinierungsstelle im Rathaus” baldigst in Angriff genommen werden. Dafür soll die Stadtvertretung noch vor den Sommerferien grünes Licht geben.

Integration

“Spracherwerb und Sprachförderung wird von allen Bevölkerungsgruppen, also von Migranten und Einheimischen, als vordringlich angesehen”, betont Integrations-Stadtrat Bernhard Amann. Er möchte bis Herbst zumindest einen Deutsch-Kurs für Frauen anbieten. Gedacht ist dieses Sprachförderprogramm, das von speziell ausgebildeten Fachkräfte durchgeführt werden soll, vor allem für Migrantinnen (Schwerpunkt junge Frauen), welche von den traditi-onellen Bildungseinrichtungen nicht erreicht werden. Man könne sich Erfahrungen von Dornbirn, Lustenau oder Götzis zunutze machen, wo es derartige Kurse schon seit Längerem gibt, meint Amann. Zudem soll möglichst bald ein Integrationsrat gegründet werden, der konkrete Vorschläge für das Zusammenleben erarbeiten soll. “Eine außerparlamentarische, zivilgesellschaftliche Gesprächsplattform für alle Fragen rund um Zuwanderung, Integration und Zusammenleben in Hohenems – ganz im Sinne des Self-Empowerments”, erläutert Amann. Als ganz wichtig erachtet der neue Stadtrat auch eine Koordinationsstelle im Rathaus, die als Projektvernetzungsstelle, aber auch als Anlaufstelle für Migranten fungiert. Details sollen in der nächsten Sitzung des Integrationsausschusses nach Pfingsten beraten werden.

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