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Zusammen leben in Dornbirn

Gemeinsam wurde viel erreicht. Zum Weltflüchtlingstag traf man sich am Marktplatz.
Gemeinsam wurde viel erreicht. Zum Weltflüchtlingstag traf man sich am Marktplatz. ©Edith Rhomberg
 Zum Weltflüchtlingstag traf man sich in ungezwungener Atmosphäre auf dem Markt.
Hand in Hand

 

Dornbirn. Vor drei Jahren war die Situation schwierig, inzwischen ist vieles geschafft. Menschen kamen unter den widrigsten Umständen als Flüchtlinge nach Österreich und nach Dornbirn. Die lokale Politik, die offene Jugendarbeit, professionelle Institutionen und Schulungseinrichtungen, Caritas, private Initiativen und Einzelpersonen stellten sich der Herausforderung, die Schutzsuchenden aufzunehmen und sie zu begleiten.

Der Weltflüchtlingstag, ein Aktionstag der Vereinten Nationen, wird seit 2001 jedes Jahr am 20. Juni begangen. Aus diesem Anlass präsentierten sich das Team von Hand in Hand, der Union-Badminton-Sportclub und die Caritas Flüchtlingshilfe am letzten Samstag auf dem Marktplatz. Freunde trafen sich, es fand ein reger Austausch statt und die Besucher des Marktes informierten sich in ungezwungener Atmosphäre. Das Erreichte in der Flüchtlingsarbeit wurde sichtbar an vielen fröhlichen Gesichtern.

Es braucht Strukturen

Den Verantwortlichen wurde klar, dass sämtliche Bemühungen nur dann greifen, wenn die Koordination funktioniert. „Zuerst gab es keine Strukturen, aber das hat sich inzwischen längst geändert“, sagt Anna Maria Baurenhas. Bei ihr laufen die Fäden in der Abteilung Gesundheit und Sozialplanung der Stadt Dornbirn zusammen. Dadurch ist Ruhe eingekehrt, wenn es auch noch viel zu tun gibt. „Wichtig sind vor allem Bezugspersonen“, ist Franz Wölfler überzeugt. Er macht ehrenamtliche Deutschbegleitung für Flüchtlinge auf der Begegnungsebene. Zusätzlich zu den Kursen hilft Deutsch und Mathe üben für Interviews und Jobsuche, so Wölfler. Bei der Jobsuche engagiert sich punktuell das Dreierteam aus Norbert Fussenegger, Günter Thurnher und Erich Horatschek, die ihre Netzwerke einsetzen und helfen.

Hinter jedem Namen steht ein persönliches Schicksal:

Qurban Jabari, 35

Zu Hause in Afghanistan habe ich als Verkäufer gearbeitet. Hier möchte ich gern etwas Neues lernen und mit Holz arbeiten. Ich habe Kurse in Deutsch, Mathe und Gitarre gemacht und warte jetzt auf Bescheid vom AMS. Die Ungewissheit ist sehr schwer.

 

Hassaini Said Ismail, 20

In der VHS Götzis konnte ich meinen Pflichtschulabschluss machen. Jetzt habe ich eine Lehrstelle als KFZ Mechaniker bekommen. Ich fühle mich hier wohl und möchte sehr gerne bleiben. Nach den schlimmen Erlebnissen will ich nur in Frieden leben.

 

Soltani Mohamad Hassib, 28

Ich bin in Wolfurt im ÖBB Quartier. Ich habe Sprachkurse gemacht und über den Rotary Club viel über Kultur und Wirtschaft gelernt. Ich möchte gern bei Doppelmayr oder Meusburger arbeiten. Wir haben Stress wenn wir nicht wissen, ob wir bleiben dürfen.

 

Taher Ahmadi, 26

Ich habe in Damüls eine Lehrstelle als Koch im 2. Lehrjahr. Ich habe Angst gehabt, aber es geht gut. Die Berufsschule ist in Schloss Hofen, an meinen freien Tagen wohne ich in Dornbirn. Für die Zukunft wünsche ich mir, hier in Frieden leben zu können.

 

Renate Stocker, Dornbirn

Ich engagiere mich gern ehrenamtlich und arbeite auch beim Postfach für jeden mit. Da hat Taher eines Tages angeklopft und so sind wir uns begegnet. Wenn man hilft, bekommt man viel zurück und es wird zur gegenseitigen win win Situation. Taher ist sehr tüchtig.

 

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