Mit Ulrich Schumacher wird in Zukunft laut Jürg Zumtobel ein ausgewiesener “Technologie-Experte” den Dornbirner Global-Player Zumtobel führen. Der Deutsche studierte Elektrotechnik und Betriebswirtschaft und arbeitete ab 1986 bei Siemens, wo er ab 1996 den Bereich Halbleiter verantwortete. 1998 stieg er in den Zentral-Vorstand der Siemens AG auf. Im Jahr 2000 führte er den ausgegliederten und in Infineon Technologies AG umbenannten Bereich an die Börse.
Im März 2004 verließ Schumacher die Siemens-Tochter im Streit. Er erhielt laut FAZ eine Abfindung in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro. Das war allerdings nur die Hälfte der vereinbarten Summe. Der Grund: Schumacher war zu diesem Zeitpunkt mit einem Gerichtsverfahren wegen Bestechlichkeit und Untreue konfrontiert. Das Verfahren wurde im Oktober 2009 eingestellt. Schumacher akzeptierte jedoch wegen Steuerdelikten eine Geldauflage in Höhe von 200.000 Euro. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass Schumacher von seinem früheren Geschäftsfreund Udo Schneider Schmiergeld angenommen habe. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen dubiosen Motorsport-Sponsoring-Aktivitäten des Konzerns. Auch die Anklagepunkt Untreue und versuchter Betrug konnten Schumacher, der stets seine Unschuld beteuerte, nicht nachgewiesen werden.
Triumph für Schumacher
Schumacher klagte Infineon auf die Ausbezahlung der restlichen Abfindung plus Zinsen. 2010 wurde zwischen beiden Parteien ein Vergleich getroffen. Schumacher erhält ab 2018 jährlich ein Ruhegehalt von 560.000 Euro wie die “Financial Times Deutschland” damals berichteten. Wie Spiegel.de in seiner Berichterstattung feststellte war der Vergleich mit dem Dax-Konzern für Schumacher auch ein Triumph im Kampf um die eigene Reputation und gegen seine früheren Rivalen bei Infineon.
Porsche-Fan räumt Fehler ein
Schumacher räumte nach dem Verfahren aber auch Fehler in Bezug auf seine Infineon-Zeit ein. Er meinte, dass er jetzt reifer wäre und nicht mehr so handeln würde. Zudem habe er durch teure Autorennen – er ist ein Porsche-Fan- unnötig auf sich aufmerksam gemacht.
Schumacher – der Sanierer
Nach seinem Abgang bei Infineon 2004 wurde er Partner eines amerikanischen Private Equity-Unternehmens im Technologiebereich, Francisco Partners, und betreute dort u.a. die Entstehung von Numonyx, ein Joint Venture zwischen Intel und ST Microelectronics mit einem Umsatz von 3 Mrd. Dollar. Von 2007 bis 2011 sanierte er als CEO die Grace Semiconductor Manufacturing Corporation, eine zum Teil staatliche chinesische Unternehmung mit Sitz in Shanghai. Seit 2011 hält er einige Aufsichtsratsmandate und berät Technologieunternehmen. (APA, VOL.AT)
Dr. Ulrich Schumacher – sein Lebenslauf
Persönliches
Geboren am 2. April 1958 in Bergisch Gladbach – Deutschland
Verheiratet, 4 Kinder
Ausbildung
RWTH Aachen
1977 bis 1985
Elektrotechnik, Dr. Ing.; Betriebswirtschaftliches Aufbaustudium
Beruflicher Werdegang
CGS DS, Investments und Consulting Services, Schweiz
Managing Director
seit September 2010
Grace Semiconductor Manufacturing Corp., Halbleiter, Shanghai – China
President and CEO
September 2007 – Januar 2011
Francisco Partners, Private Equity, Menlo Park – USA
Operating Partner
2005 – 2007
Infineon Technologies AG, Halbleiter, München – Deutschland
Vorsitzender des Vorstandes
1999 – 2004
Siemens AG, München – Deutschland
Vorsitzender des Bereichsvorstandes Halbleiter
(ab 1998 Mitglied des Konzernvorstandes)
1996 – 1999
Leitung des Geschäftsgebietes Standard ICs im Bereich Halbleiter
1992 – 1996
Marketingleitung des Geschäftsgebietes Speicher im Bereich Halbleiter
1991 – 1992
Vorstandsassistenz im Bereich Halbleiter
(Strategische Planung, Kooperationen, Sonderprojekte)
1988 – 1991
Leitung der Dienststelle „Geräte und Systemtechnik für Prüfsysteme/CAT“ im Bereich Bauelemente
1987 – 1988
Verantwortlich für Equipment Engineering/Prüftechnik im Bereich Bauelemente
1986 – 1987
RWTH Aachen, Aachen – Deutschland
Wissenschaftlicher Assistent
1982 – 1986
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