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Zumthor-Schau im Zumthor-Bau

Bregenze - Die neue Ausstellung des Bregenzer Kunsthauses (KUB) ist dem Schweizer Architekten Peter Zumthor gewidmet. Schau "Peter Zumthor: Bauten und Projekte 1986 - 2007"

In der Schau „Peter Zumthor: Bauten und Projekte 1986 – 2007“ (29. September bis 20. Jänner) stellt das KUB neben fast allen in diesen Jahren realisierten Bauten auch Materialien zum Entstehungsprozess, Werkpläne, Modelle und Detailpläne vor. Eines der dargestellten Häuser ist das KUB selbst, das nach Zumthors Plänen gebaut wurde.

„Es gibt keinen, der so an der Ausarbeitung von Details arbeitet wie Zumthor“, betonte am Donnerstag bei der Präsentation der Ausstellung KUB-Direktor Eckhard Schneider „die Ausnahmestellung“ des Schweizer Architekten. Schneider zeigte sich überzeugt, dass die Ausstellung ein bedeutender Schritt für die Präsentation von Architektur sei. Sie sei überdies der Beginn einer Trilogie mit geplanten Ausstellungen von Mies van der Rohe und Gerhard Merz (2009) sowie des isländischen Künstlers Olafur Eliasson (2011). Zumthor selbst nannte die Ausstellung „authentisch“. Er sei froh, diesen Überblick über sein Schaffen zu haben. „Ich lerne wieder was“, sagte der Schweizer.

Den Auftakt der Ausstellung bilden verschiedene Großmodelle im Erdgeschoß, darunter das zum Kunsthaus Bregenz, zum Kunstmuseum Kolumba (Kunstmuseum des Erzbistums Köln) und zur Feldkapelle Bruder Klaus (Wachendorf, Eifel). Im dritten Stock werden auf langen Arbeitstischen und Podesten Materialien und Arbeitsmodelle zu Projekten und Bauten präsentiert. Verantwortlich für die Auswahl und Präsentation im Erdgeschoß und im dritten Obergeschoß sind Zumthor sowie Thomas Durisch, mit dem eine langjährige enge Zusammenarbeit bestand.

Im ersten und zweiten Stockwerk erwartet den Besucher hingegen eine Filminstallation, die den externen Blick auf die realisierten Bauten zeigen soll. In der Arbeit von Nicole Six und Paul Petritsch stellt sich jedes Bauwerk auf jeweils sechs Projektionsflächen immer in 40 Minuten Echtzeit im wechselnden Licht des Tages, mit den Geräuschen des Alltags und eingebettet in die Landschaft wie von selbst dar. Pro Stockwerk um jeweils 20 Minuten zeitversetzt kann der Besucher in vier Stunden Realzeit alle Bauten erleben.

Die filmische Form der Zusammenarbeit mit Künstlern als zentrale Idee der Ausstellung war der Wunsch Zumthors. Six und Petritsch haben bereits 2005 im Rahmen der KUB-Ausstellung „Tu Felix Austria“ eine Filminstallation gezeigt, deren Konzept nun als Vorlage für die Zumthor-Ausstellung diente. Zu sehen sind im Film insgesamt zwölf Bauten, darunter auch die neueste Arbeit Zumthors, das erst im September dieses Jahres fertig gestellte Museum Kolumba.

Im Rahmen der Ausstellung wird Zumthor auch zwei Vorträge („Lavori di primavera“ und „Autumn Works“) halten, nämlich am 24. Oktober und am 18. Jänner. Beide Vorträge finden direkt neben dem Kunsthaus im Theater am Kornmarkt statt.

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