Die 135 Vorarlberger Seilbahnbetriebe mit zusammen über 400 Seilbahnen und Liften sind mit dem Winter 2002/03 zufrieden. Auch hoch gelegene Bahnen und Lifte fahren am Sonntag (27.4.) in diesem Winter zum letzten Mal. Zwischen Juli und Oktober laufen ein Teil davon als „Sommerbahnen“. Nach dem guten Winter 2001/02 gab es heuer erneut ein Umsatzplus von 4,9 Prozent auf rund 90 Mio. Euro. Im Vergleich der vergangenen drei Jahre gab es ein durchschnittliches Plus von 3,3 Prozent.
Die Bandbreite pendelte von minus 15 Prozent in einigen niedrig gelegenen Skigebieten und plus 10 Prozent in schneesicheren Lagen. Darauf wies Fachgruppen-Obmann Erich Brunner heute, Freitag, Vormittag anlässlich der 35. Vorarlberger Seilbahntagung in Dornbirn hin. An der Veranstaltung nahmen u.a. auch Verkehrsminister Hubert Gorbach (F), ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel oder Skilehrer-Präsident Erich Melmer teil.
Fast die Hälfte des Saisonumsatzes investieren die Ländle-Seilbahner in die Modernisierung der Anlagen. Der Löwenanteil (über 80 Prozent) der voraussichtlich knapp 40 Mio. Euro gehen in Seilbahntechnik, der Rest in Beschneiung, Pistenpräparierung oder Gastronomie, erläuterte Fachgruppengeschäftsführer Friedrich Lins vor Medienvertretern. Sechser-Sessellifte und andere größere Investitionen planen u.a. die Liftgesellschaften am Hochjoch, im Kleinwalsertal, in Lech, Zürs, Warth, Mellau oder Schröcken.
Die Vorarlberger Seilbahnen bemühen sich im besonderen Maß um einige Zielgruppen. Dazu gehört in erster Linie die Jugend. Sehr erfolgreich war die Aktion, Schüler für den Wintersport zu motivieren, erinnerte Brunner. Über 4.000 Vorarlberger Kids wurden zur Gratisaktion “100 Klassen auf die Pisten“ eingeladen, tatsächlich haben sich 178 angemeldet. „Einige der elf- und zwölfjährigen Mädchen und Buben waren das erste Mal auf den Pisten“, erinnerte Brunner.
Eine weitere Zielgruppe ist der Tagesgast aus dem Inland, aber auch aus den benachbarten Regionen in Süddeutschland und der Ostschweiz. Laut Brunner zeigt die Entwicklung eindeutig, „dass der Gast hohe Anforderungen stellt und auch selbst sehr flexibel ist“. Kurzurlaube und Tagesausflüge bestimmten den Trend. Brunner:
„Möglichst alles muss passen – auch das Wetter, es muss uns gelingen, ein möglichst attraktives Erlebnisangebot zu schaffen“.
Der Vorarlberger ÖVP-Abg. Karlheinz Kopf referierte vor den Seilbahnern und Touristikern grundsätzlich über den Sport als gesellschafts- und standortpolitischen Faktor. Die Politik habe die Aufgabe dieser Rolle des Sports gerecht zu werden. Sport in allen Organisationsformen habe für die Gesundheitsvorsorge, für die Persönlichkeitsentwicklung, die soziale Integration, die nationale bzw. regionale Identifikation sowie für Wirtschaft und Arbeitsmarkt „enorme Bedeutung“. Kopf: „Besonders die über 12.000 Vereine mit mehr als 2,5 Millionen Mitgliedern untermauern die gesellschaftspolitische Kraft des Sports“.
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