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Zum Gedenken: Eduard Felder

Hohenems. Kurz vor seinem 101. Geburtstag ist Eduard Felder für immer eingeschlafen.

Er hat in seinem langen Leben viele gesellschaftliche Veränderungen und zwei Weltkriege miterlebt. Als er am 13. März 1909 in Hohenems als sechstes von neun Kindern zur Welt kam, regierte noch Kaiser Franz Joseph das Land und der Zeppelin umkreiste auf Probefahrt den Bodensee. Prägend für sein Leben war die Arbeitszeit von 1926-1939 im Jesuitenkolleg Stella Matutina. „Es waren meine schönsten Lebensjahre. Da lernte ich auf Gott zu vertrauen in allen Lebenslagen“. 1940 kam er an die Front nach Norwegen, Finnland, Albanien und Ostpreußen. Im Winter 1945 erfror er sich in Ostpreußen die Zehen und nannte es einen Glücksfall, denn dadurch sei er vor der russischen Gefangenschaft bewahrt worden. Nach Kriegsende war er zu Fuß als Geschäftsreisender mit Kalendern in Vorarlberg unterwegs. 1948 heiratete er Theresia Huter aus dem Kaunertal. Im gleichen Jahr begann er als Magazineur bei J. M. Fussenegger. Der Ehe entstammte eine Tochter. Ab 1975 konnte er das Heranwachsen seiner drei Enkel miterleben und mitgestalten. 1987 starb seine Frau, er hatte sie viele Jahre lang gepflegt. 1990 brannte sein Wohnhaus vollständig aus. Eduard Felder kam gerade aus dem Gottesdienst, schaute in die Flammen und meinte: „Ich habe großes Glück, dass ich da nicht drin bin!“ Seit einem Autounfall vor neun Jahren war er bettlägerig und wurde von Tochter Margarethe Ruff und ihrer Familie betreut. Er las gerne die VN, liebte das Fernsehen und genoss sein „Achtele“ Wein. Er war Mitglied beim Kath. Arbeiterverein, beim Kameradschaftsbund und das längstdienende Mitglied des ÖAAB. Erinnerungen an ihn als ein „Hohenemser Original“ werden wohl noch lange – und nicht nur bei seinen Enkeln und Urenkeln – weiterleben.

Quelle: VN

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