Zukunftschancen für Original Braunvieh

Doren. Mehr als 30 Akteure und Interessierte aus der Region folgten der Einladung des Naturparks Nagelfluhkette gemeinsam mit den Original Braunviehzuchtverbänden von Vorarlberg und Allgäu sowie der Universität München, auf dem Biohof Lingenhel in Doren über die Zukunft der Zweinutzungsrasse Original Braunvieh zu diskutieren. Rahmen für die Vernetzungsveranstaltung war das Interregprojekt AlpFoodway, bei dem es um das Erbe der alpinen Esskultur geht.
Gefährdete Nutztierrasse
Die Themen reichten vom aktuellen Zustand der Rasse, ihrer Merkmale und der Haltung, über die Zukunftsfähigkeit angesichts derzeitiger Entwicklungen in der Grünlandwirtschaft bis hin zur Vermarktung. Der Fortbestand des Original Braunviehs ist trotz hervorragender Anpassung an die heimische Kulturlandschaft keineswegs gesichert. Daher wird die Zucht der gefährdeten Nutztierrasse gefördert. Seit dem Tiefpunkt um die Jahrtausendwende steigt die Zahl der Tiere in Vorarlberg und dem Allgäu langsam aber stetig wieder an. „Original-Braunvieh-Betriebe schätzen die Milchleistung bei extensivem Futtermitteleinsatz, die auch bei der Alpung ohne Zufütterung nicht sinkt, die Alptauglichkeit und Robustheit sowie den guten Charakter der Tiere“, so Kuno Staudacher vom Arbeitskreis Original Braunvieh.
Gesunde Tiere
„Auch was die Fleischqualität angeht, kann das Original Braunvieh punkten“, meinte Carina Niedermair vom Naturpark Nagelfluhkette, die die Metzgerei Naturpark Nagelfluhkette und das Naturpark Vollmilchkalb vorstellte. Durch die Fülligkeit und den leichten Knochenbau steht das Original Braunvieh der Mastrasse Fleckvieh, was die Fleischausbeute angeht, um nichts nach.
Über die Qualitäten der Rasse informierten im Anschluss an die Diskussion die Gastgeberfamilie Lingenhel. Die Familie liefert Milch an die Sennerei bzw. verarbeitet sie am Hof und verkauft die Milchprodukte und das eigene Fleisch in Bioqualität im hofeigenen Laden. Bewusst verzichten die Lingenhels auf Kraftfutter und freuen sich über gesunde Tiere.
Zukunftsfähigkeit
Einig waren sich die Teilnehmer, dass es bei der Vermarktung und Information Bedarf gibt. Derzeit ist die Unterscheidung zwischen Original Braunvieh und Braunvieh (Brown Swiss), welches den Großteil ausmacht, zu wenig gegeben. Über die Zukunftsfähigkeit der Zweinutzungsrasse und ihren Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft, insbesondere der Alpen, sowie den wichtigen Beitrag zum Kreislauf in der Grünlandwirtschaft herrschte bei den Allgäuer und Vorarlberger Teilnehmern kein Zweifel. ME
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