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Zuhälterprozess am Feldkircher Landesgericht: Zeuginnen in Angst

©Was ist in dem Table Dance-Lokal wirklich geschehen?
Feldkirch - Was geschah in den Separees eines Feldkircher Table-Dance Lokals? Gericht steht (noch) vor Rätsel.

Der „Zuführung zur Prostitution” und der „Zuhälterei” angeklagt ist am Landesgericht Feldkirch ein ehemaliger armenischer Tabledance-Geschäftsführer. Als Zeugin sagte allerdings nur ein Opfer aus, die anderen waren vermutlich aus Angst nicht erschienen.

“Warum sitze ich denn jetzt hier”?

Der armenische Angeklagte mit einem offiziell typischen Vorarlberger Namen verfolgte die richterlichen Vorwürfe mit erstauntem Kopfschütteln, Schulterzucken und Lachen. So soll seine armenische Strafkarte unter anderem eine Verurteilung wegen „Mordes in temporärer Geistesabwesenheit” aufweisen. „Wegen Mordes?”, so der empörte Beschuldigte vor Richerin Sandra Preßlaber, „und warum sitze ich dann jetzt hier?” Dies hingegen war wieder eine Frage, auf die die Richterin nun genauer eingehen konnte: Sie legte ihm die Tatvorwürfe des „Vergehens des Zuführens zur Prostitution und der Zuhälterei” vor. Der im Augenblick Arbeitslose und seiner festen Überzeugung nach „Nicht Schuldige” behauptete, in wenigen Tagen als angestellter Buchhalter beginnen zu können. Vor fünf Jahren war er Geschäftsführer eines Feldkircher Table-Dance-Lokals.

„Night-Butterfly”

Eine  25-jährige Russin, erschien am Freitag als einzige Zeugin. Allerdings abgeschottet vom Verhandlungssaal. Für die Dauer ihrer Vernehmung musste der Angeklagte nach draußen. Die Zeugin bestätigte den Inhalt der Anklage. „Ich habe mich sofort geweigert, als „Night butterfly” (Prostiuierte, Anm. d. Red.) zu arbeiten.”  Was die beiden anderen Mädchen betraf, so seien sie vom Angeklagten definitiv zur Prostitution gezwungen worden.

Prozess vertagt

Alle drei Mädchen hätten von Beginn an weglaufen wollen. Nur die Drohungen des Beschuldigten hätten sie zurückgehalten. Richterin Preßlaber vernahm im Anschluss auch männliche Zeugen. Ehemalige Kunden des Etablissements. Keiner von ihnen wollte jemals etwas von Prostitution in dem betreffenden Lokal bemerkt haben. Die Verhandlung wurde vertagt. 

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