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Zufriedene Frohnatur im Mönchsgewand

Pater Natalis, der neue Priester im Franziskanerkloster, öffnet die Pforte gerne für ein Gespräch.
Pater Natalis, der neue Priester im Franziskanerkloster, öffnet die Pforte gerne für ein Gespräch. ©edithhaemmerle
Menschen aus der Heimat: Pater Natalis ist der neue Priester im Kloster. Er verstärkt die Kirchen in Dornbirn. 
Pater Natalis

Dornbirn (EH) Pater Natalis kommt aus Polen. Seit Mitte September ist das Franziskanerkloster sein Zuhause. Als Priester verstärkt er zudem die Kirchen in Dornbirn und Umgebung. In seiner neuen Heimat hat er sich einigermaßen eingelebt. Nur die Deutsche Sprache mache ihm noch einige Problemchen, meint er, zumindest bei der Aussprache. Deshalb richtet er sein Augenmerk gerade darauf. Er hat sich gleich nach seiner Ankunft bei einem Wifi-Deutschkurs angemeldet. Neben seiner Muttersprache spricht er Griechisch und Latein. Wahrscheinlich liegt es am Pauken, dass er Dornbirns Umgebung in seiner Freizeit bisher nur spärlich erkundete. Das will er aber bald nachholen. Zum Beispiel wie Dornbirn und das Rheintal von oben aussehen. Für diesen Ausblick will er nach Weihnachten mit der Gondel auf den Karren schweben. Einmal war er in Bezau. Obwohl der Besuch im Bregenzerwald vorwiegend dem Kloster gewidmet war, findet er den Ort sehr schön. Die Ebniter Bergwelt bekam er auch einmal zu Gesicht, als er den Gottesdienst in der Pfarrkirche übernommen hatte. „Das Leben bringt immer neue Erfahrungen und Überraschungen“, wann immer das ist, überlässt er der Führung einer höheren Instanz. Mit seiner Frohnatur ist er jedenfalls reich gesegnet. Zufriedenheit ist sein täglicher Begleiter. Stimmungsschwankungen, wie von himmelhoch Jauchzend bis zu Tode betrübt, kennt er nicht.

Gottvertrauen

Er beginnt jeden Tag mit frohem Gemüt. Die Frage, ob er für Normalsterbliche ein Rezept dafür habe, lässt ein Lächeln über sein Gesicht huschen und sein Kopfnicken wirkt sehr bejahend. „Vertrauen“, nennt er den Schlüssel zur Tür und bekräftigt das Wort: „Vertrauen darauf, dass Gott uns liebt und jeden annimmt, wie er ist. „Vertrauen gibt dir Zuversicht“, führt er weiter aus „und mindert die Ängste. Viele Menschen haben Angst vor Krankheit und Sterben. Auch vor Einsamkeit.“ Er nennt das Kloster als Ort der Einkehr und Stille. „Eine Tankstelle“, lacht er. „Es ist immer jemand da für ein Gespräch oder für eine Beichte“, sieht er das geistliche Zentrum mitten in der Stadt als Vorteil. „Vielleicht gerade jetzt, vor Weihnachten, drücken die Sorgen oder die Einsamkeit mehr auf das Gemüt als sonst. Ein Gespräch kann wieder ein stückweit neuen Lebensmut schenken“, ermutigt er die Klingel in der Kirche oder an der Pforte zu drücken. „Gut gemeinte Ratschläge sind dann immer fehl am Platz.“ Vielmehr das Zuhören, dass jemand da ist, der Zeit hat, sei tröstlich. In unserer schnelllebigen Zeit komme oft das Zuhören zu kurz“, nennt der Priester eine Ursache, sich allein gelassen zu fühlen.

Seelsorge

Ebenso wird der Ruf aus dem Krankenhaus nach Beistand im Kloster gehört. Auch nachts. Der Franziskaner stellt sich als Aushilfspriester neben Watzenegg, Kehlegg und Ebnit auch für das Krankenhaus und die Pflegeheime zur Verfügung. Pater Natalis steht nach der Priesterweihe 1991 in seinem 25. Jubiläumsjahr. Nach dem Abschluss des Studiums hängte er das Lernen noch lange nicht an den Haken. Er studierte „klassische Philologie“. Als Volksmissionar unterrichtete er in den Sprachen Griechisch und Latein am Priesterseminar in Wronki. Wie Weihnachten in Polen gefeiert wird? „Sehr schön und vor allem noch traditionell“, erwähnt er die Christmette, die noch um Mitternacht stattfindet und die vielen schönen polnischen Lieder, die das Fest bereichern. Mit Freude und mit Spannung erwartet er seine ersten Weihnachten in seiner neuen Unterkunft zusammen mit seinen Mitbrüdern. Sein Wunsch: Er möchte den Menschen hier in Dornbirn und Umgebung ein Stück von seiner Zufriedenheit weitergeben, und vor allem mit seiner Frohnatur, die er als Geschenk Gottes sieht, ansteckend sein.

Zur Person
Mag. Arkadiusz Walkowiak (Pater Natalis)
geb. 14. 5. 1965 in Polen
Ausbildung: Theologie- und Philosophie-Studium
Weihe zum Priester: 1991
Hobbys: Reisen – andere Länder kennenlernen
Lebensphilosophie: „Zufriedenheit ist wahres Glück“

 

 

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