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"Zu wenig Gewalt"

Symbolbild
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Im November besuchten die beiden gemeinsam eine Disco. Zu Hause in der Feldkircher Wohnung des Mannes kam es zum Geschlechtsverkehr. Unfreiwillig wie die Frau sagt.

Dennoch wurde der Mann freigesprochen.
Die junge Frau hatte den gutaussehenden Profisportler bei einem Hundespaziergang kennen gelernt. Einmal kamen sie spät nach Hause – ob der danach vollzogene Beischlaf gewollt war, darüber sind sie unterschiedlicher Meinung. Während sich das Mädchen ausmalte, wie die gemeinsame Zukunft weitergehen könnte, log sie der Verheiratete an. “Ich war aber nicht bereit mit ihm zu schlafen, wir kannten uns ja erst kurz”, erklärte die Betroffene gestern im Zeugenstand. Schlaftrunken ging sie nach dem Discobesuch mit dem 22-Jährigen in seine Wohnung. Plötzlich stand der Mann in Boxershorts vor ihr.
Sie schluchzte
“Es ging alles so schnell” erinnerte sich das Opfer. Das Mädchen sagte zwar, dass sie nicht zum Sex bereit sei und begann zu weinen. Doch der Mann meinte nur, dass sie ganz locker bleiben solle. Ihr Schluchzen ignorierte er, statt dessen griff er nach den Kondomen.  Sie ließ den Geschlechtsverkehr über sich ergehen. Zwei Mal. Erst später vertraute sie sich ihrer Schwester an und entschloss sich zur Anzeige.
“Ich war wie weg”, schilderte die junge Frau vor Gericht. Der bisher Unbescholtene hingegen empfand es als ganz normale Situation. “Wir wollten doch beide miteinander schlafen. Sie und ich”, versteht der Sportler die Welt nicht mehr. Für einen Schuldspruch wegen Vergewaltigung war im Sinne des Gesetzes “zu wenig Gewalt” im Spiel. Der Mann wurde freigesprochen.

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