Die vorherige Bundesregierung wollte das absolute Rauchverbot mit 1.5.2018 in Kraft treten lassen. Laut Nussbaumer hätten viele Gastronomie-Betriebe ihre Räumlichlichkeiten bereits im Vorfeld auf die Umstellung vorbereitet und sich über die klare Regelung gefreut. Dass die jetzige Regierung das Verbot im Frühjahr gekippt hat, stößt dem Hohenemser Gastronomen sauer auf. Viele seien nämlich bei der rauchfreien Variante geblieben und hätten jetzt mit Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen.
Gerade in Bars, Clubs und Diskotheken hätte sich die Verbannung der Raucher negativ ausgewirkt. “Mit meinem Betrieb im Palast bin ich im Restaurant und den Eventräumen seit vielen Jahren rauchfrei. Lediglich die Bar im Palast war noch ein Raucherlokal. Nun wollte ich mit meinem Betrieb mit gutem Beispiel vorangehen, ein Zeichen in der Branche setzen und das gesamte Haus, also auch die Bar im Palast, rauchfrei machen”, erzählt Andrew Nussbaumer. 50.000 Euro habe er investiert, um seine Bar rauchfrei zu machen.
Wirtschaftliches Desaster
Eine Investition, die sich offenbar nicht gelohnt hat: “Nach Fertigstellung und Eröffnung der neuen, nun rauchfreien Bar habe ich die nächsten sechs Wochen lang so massive Umsatzrückgänge verzeichnen müssen, dass wir uns nun am 1. Oktober dazu entschieden haben, alleine aus wirtschaftlichen Gründen, wieder als Raucherlokal auf dem Markt aufzutreten. Zum Schluss haben sogar die Nichtraucher das Lokal wieder verlassen, weil die Besucherzahl im Lokal mit der Zeit zu gering wurde.”
Laut Nussbaumer gebe es viele Gastronomen in Vorarlberg, die bereit wären, ihr Lokal rauchfrei zu machen, es aber aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht tun können. “Es ist eine Ungleichheit in der Branche, ein Zwang weiter als Raucherlokal aufzutreten. Die Einsetzung eines generellen Rauchverbots durch die Regierung würde alle Betriebe gleichstellen und somit faire Wettbewerbsverhältnisse schaffen. Daher werde ich auch die Initiative zum generellen Rauchverbot – Volksbegehren – unterschreiben gehen”, so Nussbaumer.
(Red.)
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