Zum EU-Agrar-Gipfel ritten über 1000 Milchbauern mit ihren Traktoren in Brüssel ein. Ihr Protest legte den Verkehr lahm. Sie alle forderten einen fairen Preis für ihre Milch. Der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) beobachtete die Unruhen vom Ratsgebäude aus. “Ich verstehe den Unmut der Bauern und setze mich für rasche Hilfe ein”, versprach Rupprechter via Twitter.
Blick v Ratsgebäude in #Brüssel v d Agrarministerrat -Versteh den Unmut der Bauern+setze mich für rasche Hilfe ein!AR pic.twitter.com/AYawUyIIh2
— Andrä Rupprechter (@BMRupprechter) 7. September 2015
Milchpreis um ein Viertel gesunken
Der Milchpreis ist innerhalb eines Jahres rund um ein Viertel gesunken. In Vorarlberg erhalten die Bauern laut Moosbrugger lediglich 33 Cent pro Liter Milch. Das sei zu wenig zum Überleben. “Das Problem ist, dass uns der Handel bei Verhandlungen am internationalen Preis misst”, sagt Moosbrugger. “Doch in Vorarlberg produzieren wir die Milch nicht in Massen, wie es andernorts gemacht wird. Bei uns sind die Produktionskosten höher – aufgrund des höheren Standards.” Mit Billigproduzenten könne man nicht mithalten. Vielmehr müsse man die Konsumenten davon überzeugen, regionale Qualität wertzuschätzen.
Qualität wertschätzen
“Wenn die Menschen nicht nur die billigste Milch wollen, sondern stattdessen die Qualität und die Herkunft wertschätzen, dann werden sich unsere Bauern in einer besseren Verhandlungsposition befinden”, stellt Moosbrugger klar. Er ist sich sicher: Die Vorarlberger Milchwirtschaft kann das europaweite Milchpreisdumping nur durch Spezialisierung auf regionale Qualitätsprodukte überleben.
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