ZIB-Moderator Leitner wettert gegen die "Verschandelung Österreichs"

“Man muss nur mit offenen Augen durch die Gegend gehen”, sagte er gegenüber der APA. Leitner geht in seiner Streitschrift von einer Grundthese aus: “Es zählt nur mehr der vermeintliche wirtschaftliche Zweck. Wir lassen uns die Schönheit um ein paar Cent abkaufen”, so der Moderator. Gemeindepolitiker würden jeder noch so hässlichen Bausünde zustimmen, sobald sie sich nur einen Arbeitsplatz für die Region versprechen.

“Hässlichkeit” ist für Leitner auch keine Geschmacksfrage. “Hässlichkeit ist objektivierbar”, meinte der Moderator. Das würden alleine die Urlaubsdestinationen der Menschen zeigen: Die Leute reisen üblicherweise in Gegenden, die sie als schön empfinden, wie etwa in die unberührte Natur oder an einen schönen Strand. “Niemand fährt nach Attnang-Puchheim, obwohl es verkehrsgünstig an einer Bundesstraße liegt”, betonte Leitner.

Leitner kritisiert “Transiträume”

Das strenge Auge von Tarek stören auch die Umfahrungsstraßen samt bunkerartigen Supermärkten, die man heute bereits in jedem größeren Ort Österreichs findet. “Hier ist ein Hybridraum entstanden. Es ist nicht mehr Land und nicht mehr Stadt. Das sind reine Transiträume, in denen niemand mehr verweilen will.”

Der Moderator kritisiert zudem, dass sogar bei der Renovierung von Repräsentationsbauten beinahe ausschließliche finanzielle Argument zählen. “Selbst bei der Renovierung des Parlaments gibt es bei den Kosten nach unten keine Grenze. Soll man auf der Ringstraße einen Bunker errichten?”, sagte Tarek.