Lustenau. Kreativität und Ideenreichtum machten den Zeitungspapierkurs an der Hauptschule Rotkreuz zu einem sinnlichen Erlebnis. Die Begeisterung der Lehrerin Gertrud Hollenstein übertrug sich auf die Kinder. Unerschöpflich sind schließlich die Möglichkeiten, was man mit Papier alles anstellen kann: Man kann es falten, zerknittern, beschreiben, zusammenrollen, bündeln, zerreißen, zusammenkleben und noch vieles mehr. Auf diese Weise entstand z. B. ein abstrakter Urwald aus zusammengeklebten Zeitungsbahnen, die wie Wäsche an der Leine aufgehängt wurden. Dass das Durchlaufen dieses begehbaren Urwalds den Schülern der Hauptschule Spaß machte, bestätigte nicht allein die Tatsache, dass er innerhalb einer Woche zerstört war. Vergleiche zur Zerstörung des Amazonasurwalds drängten sich auf.
Barrieren, Schiffe, Papierknödelschlacht
Eine riesige Fläche aus zusammengeklebten Zeitungen wurde vor dem Stiegenaufgang der Schule installiert. Die Schüler hatten am nächsten Morgen keine Scheu, diese scheinbar unüberwindbare Barriere zu durchdringen. Im Innenhof hatten die fleißigen Papierkursbesucher eine ganze Armada von großen und kleinen Papierschiffchen aufgestellt. Viele Zeitungsbahnen wurden mit Hilfe eines Rundholzstäbchens zu festen Röllchen geformt. Fest zusammengebunden ergaben unzählige solcher Stäbchen eine stabile Sitzgelegenheit. Mit einfachen Verbindungen verklebt entwickelten sich interessante Gebilde und Behausungen in Skelettbauweise. Zum krönenden Abschluss gab es im Foyer eine ausgelassene Zeitungspapierknödelschlacht.
Alles in allem hatten die Schülerinnen und Schüler an der ganzen Aktion einen Riesenspaß und baten die Lehrerin nicht nur einmal, länger in der Schule bleiben zu dürfen.
Warum begeistert der Zeitungspapierkurs?
Gertrud Hollenstein, HS-Lehrerin
Das Material ist der Ausgangspunkt. Alles, was damit möglich ist, fördert Vielseitigkeit und Kreativität. Man kann das Material aus einem anderen Gesichtspunkt betrachten. Bei dieser Art von Unterricht entstehen immer neue Ideen ich als Lehrerin gebe nur die Impulse dazu.
Laura Klutsarits, 10 Jahre
Es gefällt mir, dass wir verschiedene Sachen machen. Man weiß zuerst nicht, was daraus wird, das ergibt sich erst mit der Zeit.
Emine Keser, 12 Jahre
Es macht Spaß, mit den Schulkollegen zusammen etwas zu machen. Wir arbeiten mit Musik. Da kann man sich besser konzentrieren.
Tobias Scherl, 11 Jahre
Es ist lustig, dass man aus Zeitungen so viele Sachen machen kann. Ich habe aus zehn Papierrollen ein Gebilde gemacht, weiß aber noch nicht, was es gibt.
Michelle Scheffknecht, 12 Jahre
Florentina Jung, 11 Jahre.
Wir lesen die Zeitung nicht, sondern machen verschiedene Sachen daraus. Wir haben zusammen zuerst eine Pyramide gebaut und als wir eine zweite draufsetzten, war es auf einmal eine Sanduhr.
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