Gorbachs unsachliche Seitenhiebe sind vollkommen deplatziert, ärgerte sich gestern VP-Klubobmann Markus Wallner. Gorbach dürfe sich nicht mit fadenscheinigen Argumenten aus der Verantwortung stehlen. Denn im Gegensatz zur SPÖ habe sich die ÖVP nie gegen eine Privatisierung der Flotte ausgesprochen: Wenn dabei das öffentliche Interesse, insbesondere der Zugang zum Ufer und zum Hafen, gewahrt bleibt.
ÖBB die beste Lösung
Insgesamt aber gleiche die gesamte Diskussion mittlerweile einem Sommerthema, da die ÖBB immer noch keine seriösen Zahlen zur Flotte, beispielsweise zu den anstehenden nötigen Investitionen, auf den Tisch gelegt haben. Die beste Lösung ist nach wie vor die Weiterführung der Schifffahrt durch die ÖBB, meint Wallner, bislang haben weder Bundesbahnen noch Gorbach ein plausibles Argument gegen eine Weiterführung durch die ÖBB vorgebracht. Dieser Ansicht ist auch SPÖ-Chefin Elke Sader: Gorbach fehlen ganz einfach die Verkaufsargumente. Dabei wollen die Menschen keinen Verkauf der Flotte, sondern einen Verbleib in öffentlicher Hand. Denn Identität kann nicht privatisiert werden.
Der Vizekanzler verabschiede sich offenbar aus der Verantwortung und sei im Zeitalter des Turbokapitalismus stehen geblieben: Ein positiv bilanzierendes Unternehmen zu privatisieren, ist eine Todsünde.
Die Unterschriftenaktion der SPÖ für den Verbleib der Flotte bei den ÖBB laufe im Übrigen gut, berichtete Sader: Gorbach hat offenbar die tiefe Verbundenheit der Vorarlberger mit der Bodenseeschifffahrt vergessen.
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