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WWF warnt vor Dauerfolgen der Ölpest im Fluss Po

Rund um die Uhr wird die giftige Masse abgesaugt
Rund um die Uhr wird die giftige Masse abgesaugt ©APA (epa)
Nach dem Sabotageakt in einer norditalienischen Raffinerie warnen Experten vor langfristige Schäden für die Umwelt entlang des Flusses Po und für die Adria, sollte der Ölteppich ins Meer landen. "Die Ölmasse würde Fische und Muschel gefährden, die unweit der Flussmündung leben. Die Auswirkungen der Ölpest könnte man auch nach Jahren noch bemerken", meinte der Umweltschutzverband WWF.

Tierschützer machen sich Sorgen um die Hunderten von Vogelarten in dem riesigen Feuchtgebiet bei der Mündung des Flusses Po, Fischer bangen um die Muschelarten im Delta. Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes wurden bereits 300 Tonnen Öl durch die schwimmenden Barrieren abgefangen und abgesaugt, die entlang des Flusses Po aufgestellt wurden. Damit sollen verhindert werden, dass der Ölstreifen das Po-Delta und damit die Adria erreicht.

Die Behörden zeigten sich am Sonntag zuversichtlich, dass es Feuerwehr und Zivilschutz gelingt, eine Ölpest an der Adria noch rechtzeitig zu verhindern. Die italienische Marine sendete zwei Spezialschiffe zum Delta, die die giftige Masse aufsaugen sollen. Am Samstagnachmittag wurde rund um den Po-Zufluss Lambro eine große Menschenkette organisiert, in dessen Gewässer am Dienstag Hunderttausende Liter Diesel- und Heizöl gelandet waren.

600.000 Liter Diesel- und Heizöl waren am Dienstag aus drei Raffinerie-Tanks nahe der lombardischen Stadt Monza in den Lambro, einen Nebenfluss des Po, gelangt. Die Schäden dürften sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Angenommen wird unter anderem, dass die Täter auf diese Weise ein Projekt verhindern wollten, das eine Grünzone in der dicht bebauten Region nahe der Stadt Monza vorsieht.

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