AA

Wunschstück "Geier-Wally" - wie das?

Die "Geier-Wally"-Premiere findet am 21. Mai am Vorarlberger Landestheater in Bregenz statt. Peter Langebner betont es unumwunden, die "Geier-Wally" ist sein Wunschstück. Seit Jahren.

Als Leiter des kleinen Theaters „Wagabunt“ und Regisseur am größeren Vorarlberger Landestheater inszeniert er den „oft verkannten“ Stoff nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern (1863Ö1916) als Gemeinschaftsarbeit.

Studenten der Fachhochschule Dornbirn kamen hinzu. Unter Martin Platzgummer wurden Video- und unter dem bekannten Musiker Peter Herbert Sound-Effekte erarbeitet. Den Geier gibt es so gut wie nicht zu sehen, man sollte aber die Ohren spitzen.

Sehr heutig

Dass die Geschichte einer starken Frau erzählt wird, die „ihren Weg geht, auch wenn sie dabei ab und zu hinfällt“, betont auch die Hauptdarstellerin Jasmin Rischar. Sie geht davon aus, dass der Stoff, den die älteren Semester meist aus der Heimatfilmära kennen, auch die jungen Leute anspricht. Die Frage „Was ist mein Weg?“ hätte sich schließlich jeder vor allem in jüngeren Jahren zu stellen.

Starke Frauen

Wer es nicht weiß, Wilhelmine von Hillern, die vom damaligen Rollenbild abweichte, hat nicht nur die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die in der sturen Männergesellschaft nur noch einen Freund – einen Geier – hat und sich zurückzieht, sondern auch jene von Anna Stainer-Knittel (1840Ö1915), einer Tiroler Malerin, die sich durchzusetzen verstand.

Fluher Musikverein im Freudenhaus

Unbrauchbare Rollenbilder thematisiert auch das Aktionstheater unter Martin Gruber. „Schlachtfest“ arbeitet mit „konservierten Feindbildern“ in unserer Gesellschaft. Autor Andreas Staudinger entwarf eine Collage, die einen Bogen von der einstigen Türkenbelagerung bis zur Gegenwart schlägt. Im Bregenzer Freudenhaus am Seeufer wird aufgetischt und auch der Fluher Musikverein wirkt mit. Der „interkulturelle Charakter“ des Projekts hat Kapellmeister Sieber überzeugt.

Wie schön Freundschaften über Grenzen hinweg funktionieren, hat Eric-Emmanuel-Schmitt im Buch „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ aufgezeigt. Ein Jude und ein Moslem finden in Paris zueinander, weil sie eines wollen, nämlich glücklich sein. Die Truppe „Shakespeare“ mit Renate Bauer und Martin Sommerlechner hat eine einfache Bühnenversion mit Musik erarbeitet.

Letzte Premieren

  • „Geier-Wally“ am Vorarlberger Landestheater ab 21. Mai
  • „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, Theater Shakespeare, 22. Mai Kammgarn Hard, ab 24. Mai im Kornmarkttheater Bregenz
  • „Schlachtfest“ des Aktionstheaterensembles ab 24. Mai im Freudenhaus in Bregenz
home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Wunschstück "Geier-Wally" - wie das?