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"World Press Photo 07" in Wien

Die Jahresschau 2006 der weltbesten Pressebilder "World Press Photo 07" gastiert ab Dienstag bis zum 21. Oktober in der Galerie WestLicht.

Rund 200 Siegerarbeiten des weltweit größten Wettbewerbs für Bildjournalismus schmücken die Wände – auch wenn die meisten von ihnen alles andere als schön anzusehen sind.

Brutalität in all ihren Facetten scheint das vorherrschende mediale Thema des vergangenen Jahres gewesen zu sein, ob in Sport, Krieg oder Natur. „Pressefotografien richten einen unsensiblen Blick auf die Welt“, versuchte Kurator Paul Ruseler von der World Press Foundation im Gespräch mit der APA am Montagnachmittag, die brutalen Eindrücke zu erklären, die sich durch fast alle Kategorien ziehen.

Nicht immer werden sie durch Blut oder Verzweiflung hervorgerufen, wie auch das Gesamtsiegerbild zeigt, auf dem junge Libanesen im roten Cabrio durch die Trümmer ihrer Heimat fahren. Ein Bild, bei dem man zweimal hinsehen muss, will man verstehen, dass auch diese sonnenbebrillten Gesichter Kriegsgesichter, Opfergesichter sind. So wie das fast kitschige Hochzeitsfoto eines amerikanischen Soldaten, dessen einziger Makel sein von einem Attentat im Irak entstelltes Gesicht ist.

Doch nicht nur ihre technische Qualität, oder die Schwierigkeit der Aufnahme waren ausschlaggebend für die Auszeichnung der Bilder, sondern auch ihre journalistische Relevanz. Neben Kriegsschauplätzen, an denen die abgebildeten Menschen – Opfer wie Täter – den Geschehnissen emotionale Kraft verleihen, sind es deshalb auch die Schauplätze sportlicher Ereignisse, denen ein breiter Teil der Ausstellung gewidmet ist.

Kunst und Brutalität ziehen sich bis in die Sektion Natur, wenn dort ein Seeleopardenweibchen über ihr Opfer herfällt, um es schließlich auf der Kamera des Fotografen abzulegen, oder die größte Pinguinkolonie der Welt ihre eisige Existenz fristet.

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