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Wolfsberg widerruft Ehrenbürgerschaft für Adolf Hitler

Kärntner Bezirksstadt plant Gemeinderatsbeschluss für Freitag
Kärntner Bezirksstadt plant Gemeinderatsbeschluss für Freitag ©AP
Die Kärntner Bezirksstadt Wolfsberg wird in der Gemeinderatssitzung am Freitag Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft aberkennen.

Amtsleiterin Barbara Köller bestätigte der APA am Mittwoch einen Bericht der "Unterkärntner Nachrichten". "Es wurde schon länger darüber gesprochen, man war der Meinung, dass das mit dem Tod Hitlers erloschen ist. Aber da gibt es unterschiedliche Auffassungen."

Belastete Straßennamen geändert

Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft im Jahr 1932 erfolgte dabei gar nicht durch die Stadtgemeinde Wolfsberg sondern durch die damalige Gemeinde Reisberg, die über Eingemeindungen inzwischen zu Wolfsberg gehört. Der Gemeinderat soll nun den Widerruf beschließen, ein entsprechender Bescheid werde dann auf der Amtstafel kundgemacht, so Köller. "Zugestellt werden kann er ja nicht mehr."

Belastete Straßennamen hat man in Wolfsberg bereits in der Vergangenheit geändert. Laut Köller wurde dazu 2012/13 eine Historikerkommission eingesetzt. "Es hat geringfügige Änderungen gegeben."

Noch keine Aberkennung in Völkermarkt

Internetquellen listen Gemeinden in Deutschland und Österreich auf, die Hitler in den 1930er-Jahren die Ehrenbürgerschaft verliehen haben, teilweise gab es später Aberkennungen. Unter ihnen befindet sich etwa auch die Kärntner Bezirksstadt Völkermarkt, wo keine Aberkennung erfolgt sein soll. Im dortigen Gemeindeamt kann man dies weder bestätigen noch dementieren, man wisse es nicht, hieß es.

Thomas Zeloth vom Kärntner Landesarchiv sagte auf Anfrage, dass es bisher keine Anfragen zu Ehrenbürgerschaften von Adolf Hitler gegeben habe. "Ich würde davon ausgehen, dass eine Ehrenbürgerschaft mit dem Tod erlischt." Allerdings sei eine rechtliche Beurteilung nicht Aufgabe des Landesarchivs.

(APA)

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