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Wolford verdoppelte Gewinn auf fünf Millionen Euro

Bregenz - Der börsenotierte Vorarlberger Strumpfhersteller Wolford konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern.
60 Jahre Wolford: Fashion-Show
Wolford AG auf laendlefirma.at

Die chinesische Damenwelt soll in Zukunft mehr Strümpfe, Bodys und Unterwäsche von Wolford tragen. Wolford-Chef Holger Dahmen sieht für den Vorarlberger Strumpf- und Wäschehersteller großes Potenzial in dem asiatischen Land und will das Geschäft dort kräftig ausbauen. “Wir sind gerade dabei, eine Tochterfirma in China zu gründen”, kündigte Dahmen am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien an.

Wien. Produziert werde weiterhin in Bregenz, versicherte er, die Tochter in China sei für die Distribution zuständig. Derzeit habe Wolford in der Volksrepublik lediglich vier bis fünf Distributionsstellen, zum Gesamtumsatz trage China erst einen sehr geringen Teil bei. Vertreiben möchte Wolford seine Ware in China über eigene Boutiquen und Shop-in-Shop-Konzepte. Die zahlreichen Billiganbieter, die den chinesischen Markt überschwemmen, bereiten dem Wolford-Boss keine Sorgen. “Die Kaufkraft ist gut und es gibt kaum Konkurrenz im Hochpreissegment. Wir haben dort sicher gute Marktchancen”, gab sich Dahmen zuversichtlich.

Von allen Auslandsmärkten erzielte Wolford im Geschäftsjahr 2010/2011 in Asien/Ozeanien mit 37 Prozent den höchsten Umsatzzuwachs. Sieht man von Österreich (-0,5 Prozent), Frankreich (-0,6 Prozent) und den Niederlanden (-5,2 Prozent) ab, zogen die Erlöse in allen Märkten an. Die Stagnation in Österreich führt Dahmen auf die Sättigung zurück, die man inzwischen am heimischen Markt mit 25 Shops erreicht habe. “Wir sind hier schon auf einem sehr hohen Niveau unterwegs.”

In den Niederlanden kämpft Wolford schon lange mit zum Teil kräftigen Umsatzeinbußen – “wir hatten dort enormen Aufholbedarf und haben das Management ausgewechselt”, meinte Dahmen. Wichtigster Markt des Konzerns ist Deutschland. Danach folgen die USA, Österreich und Frankreich. Zusammen tragen die vier Länder über 50 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Wolford hat Krisenzeit hinter sich gelassen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Wolford die Krisenzeit hinter sich gelassen und sowohl den Gruppen-Umsatz als auch das Ergebnis gesteigert. “Nach zwei herausfordernden Jahren sind wir wieder auf den Wachstumskurs zurückgekehrt”, sagte Dahmen. Unter dem Strich verdiente das börsenotierte Unternehmen mit 5,1 Mio. Euro fast doppelt so viel wie im Jahr davor. Der Umsatz legte um 5,6 Prozent auf 152,2 Mio. Euro zu. Im Jahr 2007/08 seien Umsatz und Profit zwar höher gewesen, “wir sind aber auf einem guten Weg, das wieder zu erreichen”. Von der guten Entwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 15. September eine auf 40 Cent je Aktie verdoppelte Dividende für 2010/11 vorschlagen. Gegen 13.00 Uhr notierte das Wolford-Papier bei 24,255 Euro, ein Minus von 0,55 Prozent.

Die ersten Wochen des bereits angelaufenen neuen Geschäftsjahres seien vielversprechend: Bis jetzt wurde ein leichtes Umsatzwachstum erzielt, die Fixbestellungen für den Winter 2011/12 liegen zweistellig über dem Vorjahr, so der Vorstand. Traditionell ist das Startquartal bei Wolford das Schwächste. Für das Gesamtjahr geht Dahmen von einer weiteren Umsatz- und Ergebnisverbesserung aus.

Über alle Länder gesehen hat Wolford 2010/11 um 177 Personen mehr beschäftigt als 2009/10, auch in Österreich wurde nach einem krisenbedingten Abbau wieder aufgestockt. Derzeit arbeiten hierzulande rund 1.000 Menschen für den Strumpf- und Wäschekonzern, die meisten davon in der Produktion am Standort in Bregenz. Auch in der Anfang 2010 in Betrieb genommenen Näherei in Slowenien wurde aufgestockt: Dort sind inzwischen 226 Näherinnen tätig, begonnen wurde mit etwa 100.

Auch 60 Jahre nach der Gründung sind Strumpfhosen der Umsatzbringer bei Wolford. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) des Umsatzes wird mit Beinbekleidung aller Art erwirtschaftet. Mit Bodys, Shirts, Blusen, Pullovern, Röcken, Kleidern, Hosen, Kostümen und Mänteln macht Wolford rund ein Drittel des Umsatzes. Der gesamte Bereich Unterwäsche trägt etwa 9 Prozent zum Erlös bei. Der Rest wird mit Bademode und Accessoires gemacht. Verkauft werden die Produkte in den weltweit 106 eigenen und 103 von Partnern geführten Boutiquen. Deren Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 10 Prozent und trug mit fast 49 Prozent den größten Beitrag zum Gesamtumsatz bei. Darüber hinaus gibt es Wolford-Waren auch in Kaufhäusern bzw. im Fachhandel und in Factory Outlets. (APA)

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