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Leistbares Wohnen ist in Vorarlberg ein vieldiskutiertes Thema
Leistbares Wohnen ist in Vorarlberg ein vieldiskutiertes Thema ©Sams

Wohnen muss günstiger sein

WANN & WO setzt seit Sonntag seine Serie zu "Leistbarem Wohnen in Vorarlberg" fort und bittet die Vorarlberger und Vorarlbergerinnen um aktive Unterstützung.

Von Harald Küng, WANN & WO

In den letzten Monaten des vergangenen Jahres beleuchtete WANN & WO in einer mehrteiligen Serie die Wohnsituation im Land. Nach einer kurzen Weihnachtspause nehmen wir uns nun ab heute der Thematik wieder an. An dieser Stelle fassen wir die bisherigen Erkenntnisse in Kürze noch einmal zusammen.

Preisexplosion

In den vergangenen drei Jahren kam es bei den Preisen für Eigentum zu einer Preisexplosion um 43 Prozent. Auch die Mietpreise steigen unaufhörlich weiter – bei stagnierendem Lohnniveau. „Gerade für Junge und Einkommensschwache ist es sehr schwierig, sich eine Wohnung zu leisten. Leistbarer Wohnraum und Unterstützung sind daher dringend nötig“, hieß es in einer von WANN & WO durchgeführten Umfrage unter Vorarlbergern. Oder auch: „Die Miet- und Betriebskosten sind viel zu hoch und als Alleinverdiener nur schwer finanzierbar.“

Reaktionen der Leser

Unsere Leser gaben ebenfalls einen spannenden Einblick in die Wohn- und Kostensituation im Ländle. Ein Vermieter schrieb uns: „Außer Sicht gelassen wird auch die hohe Steuerbelastung. Von den Nettopreisen muss der Vermieter Einkommenssteuer bezahlen, beispielsweise 36 Prozent. Zudem ist es bei Quadratmeterpreisen von 5000 bis 6000 Euro für eine neue Wohnung unmöglich, ‚leistbar‘ zu vermieten!“ Ein im Baugewerbe tätiger Leser fand ebenfalls klare Worte. Er forderte von den Bauträgern, „von ihrem hohen Ross herunterzukommen und bei den kleinen Leuten vorbeizukommen, um sich selbst ein Bild von ihrer Lebenssituation zu machen.“

„Wohnen ist existenziell“

„Leistbares Wohnen ist ein existenzielles Thema für die Menschen in Vorarlberg“, stellte auch Dr. Markus Hagen, Präsident der Vorarlberger Eigentümervereinigung klar. Wohnen, bzw. die Leistbarkeit von Wohnen müssen für die neuen Regierungen – sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene – höchste Priorität haben. Es brauche eine Anpassung der Förderrichtlinien sowie kostengünstige und innovative Wohnformen. In Vorarlberg wird „derzeit schlicht zu teuer und am Bedarf vorbei gebaut.“

Stimmen aus der Politik

Auch die Ländle-Politik wurde von uns zur Thematik befragt. Und auch wenn sich die Parteien in vielen Dingen uneins sind, in Sachen Wohnen steht für alle fest: Die Situation ist untragbar, der Handlungsbedarf dringend. Mit Programmen wie ‚Wohnen 500‘ und dem gemeinnützigen Wohnbau soll der Situation entgegengewirkt werden. Dennoch brauche es weitere Ideen und Lösungen, um die Preisentwicklung einzudämmen.

„Dramatische Situation“

Die Arbeiterkammer sprach auf Anfrage von einer „dramatischen Situation“, vor allem für junge Menschen. Werde nicht reagiert, werde Vorarlberg „vom Land der Eigentümer zum Land der Mieter“. Die Industriellenvereinigung nimmt das Land stärker in die Pflicht und stellt klar: „Die eine Lösung gibt es nicht.“ Und seitens der Vorarl­berger Immobilien- und Vermögenstreuhänder hieß es: „Wenn Junge wieder mithilfe der Wohn­bauförderung eine Wohnung erwerben könnten, wäre das eine ideale Unterstützung, doch leider werden hier momentan keine Gelder von der Landesregierung zur Verfügung gestellt!“

Kooperation mit RIVA home

In den vergangenen Wochen ergab sich zudem eine Kooperation zwischen WANN & WO und RIVA home – einem langjährigen Partner der Jungen Zeitung. Das Unternehmen macht sich seit langer Zeit für leistbares Wohnen – speziell für junge Menschen in Vorarlberg – stark. Im Austausch mit dem Immobilienspezialisten ist so eine interaktive Ländle-Karte, die die Wohnpreis-Situation im Land sichtbar machen soll (alle Infos in der Factbox rechts), entstanden. Dafür hoffen WANN & WO und RIVA home auf eine rege Teilnahme. Denn fest steht: Wohnen muss leistbar sein!

(WANN & WO)

LH Markus Wallner: „Gezielter Einsatz für leistbares Wohnen“

In seiner Neujahrsansprache skizzierte Landeshauptmann Markus Wallner die zentralen Schwerpunktsetzungen der Landesregierung im neuen Jahr, darunter auch das Thema „Leistbares Wohnen“: „Besondere Anstrengungen braucht es weiterhin, um Wohnen im Land leistbarer zu machen“, hielt der Landeshauptmann fest. So wird in den kommenden Jahren die Wohnbauoffensive des Landes unvermindert fortgesetzt – das Programm „Wohnen 500“ ebenso wie der Wohnbau im gemeinnützigen Bereich.

Kostentreiber im Fokus

In der kommenden Sonntags-Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Kostentreiber in Sachen Wohnbau. Zehn Punkte wurden dazu in Zusammenarbeit mit RIVA home ausgearbeitet, diese werden in den nächsten Wochen jeweils sonntags als Schwerpunkte unter die Lupe genommen.

Zum Special "Leistbares Wohnen"

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