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Wohltat: Kühles Wiener Wasser!

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Die meisten Wiener und Touristen wissen es vor allem in sommerlicher Hitze zu schätzen: Das Wasser kommt in der Bundeshauptstadt beinahe eisgekühlt aus dem Hahn.

Mit diesem Wert liege Wien objektiv an der Spitze der europäischen Metropolen, bestätigte Hans Sailer, Chef der Wiener Wasserwerke, im APA-Gespräch. Selbst in der höchsten Hitzewelle sprudelt das Wasser aus keinem Wiener Hahn mit mehr als zehn Grad Celsius.

Dies verdankt die Großstadt der Steiermark und Niederösterreich: Bekanntermaßen decken Hochquellen aus diesen Bundesländern 97 Prozent des Wiener Wasserbedarfs. Im Sommer wird das Wasser etwa beim Hochschwab in der Steiermark sechs Grad Celsius kalt gewonnen.

Nach 36 Stunden und einer 180 Kilometer langen Reise erreicht das steirische Wasser Wien mit acht Grad. Dank der 90 Zentimeter dicken, unterirdisch abgedeckten Zuleitungen erwärmt sich das kühle Nass also selbst auf dieser Strecke lediglich um zwei Grad.

Ein wenig kühle Spritzigkeit verliert es dann noch im fein verästelten Netz der Wasserwerke auf dem Weg zum Verbraucher. Mit etwas lauerer Erfrischung müssen sich deshalb die Bewohner der Bezirke jenseits der Donau zufrieden geben: In Floridsdorf und der Donaustadt kommt das Wasser ein bis zwei Grad Celsius wärmer an als diesseits des Flusses – die Fließzeit ist länger. Allerdings würden auch hier die zehn Grad nie überschritten, so Sailer.

In London und Paris, wo nur Oberflächenwasser zum Einsatz komme, könnten am Wasserhahn im Sommer bisweilen 20 Grad Celsius gemessen werden. Hier hänge die Temperatur rein vom zuliefernden Fluss ab.

Auch im Winter ist das Wasser Wiens kühl, wenn auch die Schwankungen im Vergleich zum Sommer nicht ähnlich dramatisch sind wie bei den Außentemperaturen: Die Berge, in denen die Hochquellen entspringen, dienen der Isolation und halten das Nass auf vier Grad, so Sailer. Bei der Ankunft in Wien können dann fünf bis sechs Grad gemessen werden.

Unerheblich für die genaue Temperatur am Hahn ist – obwohl oftmals fälschlich verdächtigt – das Alter des Hauses. Wasser im Altbau erwärmt sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie im Neubau, stellte Sailer klar. Entscheidend ist hingegen, ob bei Mehrfamilienhäusern ein Nachbar kurz zuvor Wasser verwendet hat oder man als Erster den Hahn aufdreht. Dann dauert es einige Sekunden, bis das wirklich kühle Nass fließt. Das in Hausleitungen stehende Wasser erwärmt sich nämlich relativ zügig ohne steten Zufluss aus der Leitung.

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