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Wo Mädchen an erster Stelle stehen

Das Mädchenzentrum AmaZone verzeichnet eine enorme Besuchersteigerung. Es ist ein Jugendhaus "for girls only". Und gefragter denn je.

Schon in den ersten sechs Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der

Besucherinnen im Mädchenzentrum AmaZone in Bregenz um 66 Prozent. Jetzt

ist man um verlängerte Öffnungszeiten bemüht.

Insgesamt nützten im abgelaufenen Halbjahr fast 3000 Mädchen das vielfältige

Angebot. Geschäftsführerin Alexandra Kargl erklärt die enorme Steigerung damit,

dass die Mädchen in der AmaZone einen Ort finden, an dem ihre Bedürfnisse

immer an erster Stelle stehen. “Das spricht sich natürlich herum”, so Kargl. In

gemischten Jugendzentren haben es Mädchen ungleich schwerer, sich ihren Platz

zu erobern.

Verhandlungen

Mehr als 70 Prozent der Besucherinnen sind zwischen 10 und 14 Jahre. Ein Alter,

in dem sich Jugendliche langsam aber sicher vom Elternhaus abzunabeln

beginnen. “Sie bei diesem Prozess zu begleiten ist eine sehr spannende

Sache”, erzählt Mag. Anette Bernhard. Allerdings würde die AmaZone auch gerne

ältere Mädchen ansprechen. Doch dieses Bemühen lässt sich laut Bernhard mit

den bestehenden Öffnungszeiten kaum in Einklang bringen. Derzeit hält das

Mädchenzentrum an drei Nachmittagen von 15 bis 19 Uhr bzw. 15 bis 20 Uhr

offen. “Zu wenig für Mädchen, die beispielsweise eine Lehre machen”,

verdeutlicht die AmaZone-Mitarbeiterin. Jetzt wird mit Stadt und Land über

längere Öffnungszeiten verhandelt.

Erstmals hat das aus sechs Frauen bestehende Team auch die inhaltlichen

Schwerpunkte der 248 Beratungsgespräche des ersten Halbjahres ausgewertet.

Zu den Themen, welche die jungen Damen am meisten beschäftigten zählen

Freundschaft, Konfliktbewältigung, Selbständigkeit oder Selbstwertgefühl. Gleich

dahinter folgen Liebe, Sexualität, Partnerschaft, Familie sowie Schule und Beruf.

Buntes Publikum

Bunt ist auch das Publikum. Rund 25 Prozent der Mädchen sind bosnischer und

türkischer Herkunft. 36 Prozent der “Amazonen” besuchen die Hauptschule, 32

Prozent das Gymnasium und 18 Prozent die Volksschule.

Während der Sommerferien bleibt die AmaZone geschlossen. Die Zeit wird zur

Vorbereitung neuer Projekte genützt, wie etwa dem Aufbau einer Homepage.

Die Herbstsaison startet am 12. September mit einer Party. “For girls only”,

versteht sich.

  • www.amazone.or.at
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