Wo das Haus einen Namen trägt.

Diese Tradition fällt immer mehr der Vergessenheit anheim.

Die Namensgebung

Da Familiennamen oft mehrfach auftraten und sich die Auswahl der in früheren Zeiten üblichen Vornamen meist auf einige wenige biblische Namen oder Heiligennamen beschränkten, boten die Hausnamen ein notwendiges Unterscheidungsmerkmal. Die Bezeichnungen sind nicht immer leicht zu deuten. Manchmal lassen sie sich auf Berufe, Vor- oder Familiennamen zurückführen oder einer Kombination daraus: “Hellar” (Helmut), “Remondar” (Raimund? – Hollenstein), “Wieblis” (König) oder “Giigars” (Geigenspieler – Hagen). Andere Hausnamen stammen von einem Beruf ab, auch wenn das Gewerbe vom Namensinhaber schon lange nicht mehr ausgeübt wird: “Täschlar” (Lederwarenerzeuger) oder “Schomachar” (Schuhmacher). Für seltene Hausnamen lassen sich unter Umständen keine Erklärungen mehr finden. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden Hausnamen immer weniger gebraucht und geraten mehr und mehr in Vergessenheit.

Rückgang der Hausnamen

Ihr Gebrauch geht umso mehr zurück, je mehr sich ein Ort vergrößert. Oft erlosch auch mit dem Auszug der Bewohner oder ihrem Tod der alte Hausname. Zudem kennen viele Neubürger die Hausnamen nicht. Deshalb verlieren sie ihren Erkennungswert und auch die Alteingesessenen verwenden sie immer weniger. Ein weiterer Grund für das Verschwinden der Hausnamen war die Einführung von Hausnummern im 18. Jahrhundert. Um die alten Hausnamen zu bewahren und anderen kundzutun, können sich Interessenten gerne an Gemeindearchivar Oliver Heinzle wenden.

Kontakt: Historisches Archiv der Marktgemeinde Lustenau; Oliver Heinzle, Tel.: 0676 / 5028912