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Wirtschaftsprüfung bestätigte Schwarzgeldkasse in Sportservice

Landesrätin Mennel will die Einrichtung neu aufstellen.
Landesrätin Mennel will die Einrichtung neu aufstellen. ©VOL.AT/Steurer
Ein am Mittwoch öffentlich gemachter Bericht der Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG hat zahlreiche Mängel in der Vorarlberger Sportservice GmbH aufgedeckt.
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Dem Bericht von KPMG zufolge wurden Personen ohne Anmeldung beschäftigt und schwarz bezahlt, Mitarbeiter gingen trotz Verbots Nebenbeschäftigungen nach, und es wurden auch keine Arbeits- und Urlaubszeitaufstellungen geführt. Die neue Sportlandesrätin Bernadette Mennel (V) kündigte an, die Sportservice GmbH neu aufstellen zu wollen.

Vorwürfe bestätigt

Der Bericht, der am Mittwoch im Kontrollausschuss des Landtags diskutiert wurde, bestätigte die kolportierten Vorwürfe gegen die Sportservice GmbH. Ende Oktober hatten Vermutungen rund um eine Schwarzgeldkassa im Sportservice die Vorarlberger Sportwelt erschüttert. Die Rücktritte von Sportlandesrat Siegi Stemer (V), des Leiters des Vorarlberger Olympiamodells, Ex-Rudernationaltrainer Martin Kessler, sowie von Sportservice-Geschäftsführer Markus Schäffl waren die unmittelbare Folge. In der Zwischenzeit haben weitere Mitarbeiter der Sportservice GmbH gekündigt.

Empfehlungen ausgesprochen

KPMG sprach 15 Empfehlungen aus, um die festgestellten Schwächen im internen Kontrollsystem der Sportservice GmbH zu beheben. Diese seien zum Großteil bereits umgesetzt oder in Umsetzung begriffen, hieß es dazu seitens des Landes. Empfohlen wurden unter anderem die “Einführung von bargeldloser Zahlungsabwicklung” ebenso wie ein zentralisierter Einkauf oder eine einheitliche Unterschriftenregelung.

Opposition erschüttert

Die Klubobleute der Oppositionsparteien – Dieter Egger (F), Johannes Rauch (G) und Michael Ritsch (S) – zeigten sich abermals erschüttert über die Vorgänge in der Sportservice GmbH. Das Sportservice sei ohne die minimalste kaufmännische Sorgfalt geführt worden, kritisierten sie. “Der Bericht hat die schlimmsten Befürchtungen bestätigt”, sagte Ritsch. Die Steuerungs- und Kontrollverantwortung müsse wieder vom Land wahrgenommen werden. Roland Frühstück (V) pochte auf die Umsetzung der 15 Empfehlungen, mit der Ausschreibung der maßgeblichen Posten finde auch die geforderte personelle und organisatorische Neuausrichtung statt.

(APA)

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