Die Einführung einer Digitalsteuer zur Bekämpfung von Steuervermeidung ist nach Ansicht der Wirtschaftskammer keine gute Idee, weil die Steuer von den großen Internetkonzernen zur Gänze an den heimischen Handel weitergegeben würde.
Das zeige sich gerade in Frankreich, wo Amazon die dortige Digitalsteuer auf den Handel abwälze, warnte Spartenobmann Peter Buchmüller in einer Aussendung.
Digitalsteuer wird abgewälzt
Nutzer des Amazon-Marktplatzes sollen in Frankreich zusätzliche drei Prozent ihres Umsatzes als Transaktionsgebühr zahlen. "Das ist mehr als durchsichtig, denn die drei Prozent entsprechen genau der Höhe der neuen französischen Digitalsteuer", so Buchmüller.
Auch eine für Österreich geplante Digitalsteuer halten Buchmüller und Martin Sonntag, Obmann des Bundesgremiums Internethandel der Wirtschaftskammer, für nicht treffsicher. "Diese zielt auf Onlinewerbeumsätze; auch hier wird zu Recht befürchtet, dass die Digitalsteuer an die Händler weitergegeben wird", sagt Sonntag.
Handel als Zahlemann
"In Österreich ist der Handel schon jetzt der größte Zahler der Werbeabgabe. Wir fordern die Abschaffung der Werbeabgabe und nicht die Ausweitung der Offline-Werbeabgabe auf den Online-Bereich", so Handelsobmann Buchmüller.
Der Kampf gegen Steuervermeidung, Steuerhinterziehung und Steuerbetrug könne nicht in Form nationaler Alleingänge geführt werden, sondern vor allem auf OECD-Ebene.
(APA)
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