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Wirtschaft Vorarlbergs wächst 2012 ein Prozent

Die Vorarlberger Industrie ist global sehr konkurrenzfähig.
Die Vorarlberger Industrie ist global sehr konkurrenzfähig. ©VOL.at/Hofmeister
Schwarzach - "Sehr verhaltener Start": Aber Vorarlberg soll auch 2012 zu den wachstumsstärksten Bundesländern zählen.

„Auch die Vorarlberger Wirtschaft wird nur sehr verhalten ins Jahr 2012 starten. Der Inlandskonsum ist gedämpft und die Auftragsrückgänge in der Industrie belasten die Aussichten für den Außenhandel. Dennoch wird die Vorarlberger Industrie dank einer robusteren globalen Nachfrage ab der Jahresmitte und der hohen Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen auch 2012 Träger des Wachstums in Vorarlberg sein. Wir gehen daher davon aus, dass Vorarlberg mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um knapp mehr als ein Prozent 2012 (österreichweit 0,8 Prozent) wieder zu den wachstumsstärksten Bundesländern zählen wird.“ So Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl zu den VN. Und weiter: „Im Jahresdurchschnitt 2011 zeigt der starke Beschäftigungszuwachs in der verarbeitenden Industrie um voraussichtlich mehr als 3,5 Prozent oder 1500 Personen gegenüber 2010 die Bedeutung des Sektors für die gesamtwirtschaftliche Dynamik. Der voraussichtliche Anstieg der Industrieproduktion um rund 6,0 Prozent war die Triebfeder des kräftigen Wirtschaftswachstums in Vorarlberg im Jahr 2011, das wir mit 3,5 Prozent stärker als auf Österreich-Ebene einschätzen.“

Gedämpft wurde das Wachstum im Jahre 2011 von der verhaltenen Entwicklung am Bau. Zwar ist die Vorarlberger Bauwirtschaft, insbesondere der Hochbau, noch besser in Fahrt als jene der meisten anderen österreichischen Bundesländer, doch wird sich für 2011 bestenfalls eine Bauproduktion auf Vorjahresebene ergeben. Eine etwas verhaltenere Entwicklung als in Gesamtösterreich hat 2011 der Vorarlberger Dienstleistungssektor genommen, wenn man die Beschäftigungsentwicklung als Indikator nimmt.

Günstig für den Einzelhandel

Der Einzelhandel hat sich in Vorarlberg bisher vergleichsweise günstig entwickelt, und auch einzelne Branchen unternehmensnaher Dienstleistungen, wie Rechtsberatung, Werbung und freiberufliche Tätigkeiten verspüren einen kräftigen Aufwind.

Auch der öffentliche Bereich, insbesondere im Unterrichtswesen und im Gesundheitssektor, zeigt deutlich nach oben, doch bleibt die Beschäftigungszunahme im Dienstleistungssektor insgesamt im Jahresdurchschnitt 2011 mit etwa 1,5 Prozent klar unter dem österreichischen Vergleichswert von 1,9 Prozent.

Insgesamt sind die Ökonomen der Bank Austria überzeugt, dass sich die Abwärtsfahrt der österreichischen Industrie in den kommenden Monaten einbremst. Die Durchbrechung der Talfahrt zeigt sich dabei auf breiter Basis. Der Rückgang der Neuaufträge, der Einkaufsmenge, der Auftragspolster und der Produktionsleistung hat sich verlangsamt und der Beschäftigungsaufbau hat sich sogar beschleunigt.

Noch keine Trendwende

Auf eine endgültige Trendwende lässt die aktuelle Entwicklung allerdings noch nicht schließen. Die bisher vorliegenden Daten stützen aber zumindest die Erwartung einer einsetzenden Stabilisierung der Industriekonjunktur.

Sofern die belastenden Faktoren aus dem Weg geräumt werden können, ist für 2012 ein Anstieg der Industrieproduktion um rund 3,0 Prozent in Reichweite. Die Industrie wird damit auch im kommenden Jahr einen überdurchschnittlich starken Beitrag zum Wachstum der österreichischen Wirtschaft von 0,8 Prozent liefern können.

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