Die Benzinversorgung konnte wieder aufgenommen werden, allerdings waren am Donnerstag noch mehrere Tankstellen geschlossen, weil neuer Treibstoff noch nicht geliefert worden war.
Die italienische Wirtschaft klagte wegen hoher Schäden durch den dreitägigen Streik. Tonnen von Lebensmitteln verrotteten, die Nahrungsmittelbranche klagte über Schäden im Wert von 630 Mio. Euro. 45 Prozent der während der Streiktage produzierten Milch ging verloren. Wegen Engpässen bei der Lieferung von Komponenten fiel bei dem Autokonzern Fiat die Produktion von 5.000 Fahrzeugen aus, teilte das Unternehmen mit. Auch der Lebensmittelkonzern Barilla hatte am Mittwoch seine Belegschaft zu Hause lassen müssen.
Die Frächterverbände einigten sich mit der Regierung über ein Dokument aus zwölf Punkten, mit dem der Transportbranche Unterstützung gewährt werden soll. Die Regierung will den Frächtern im Rahmen des Haushaltsgesetzes 2008 100 Mio. Euro zur Verfügung stellen, um die Spritsteuer zu senken. Die Autobahnmaut soll für LKWs leicht reduziert werden.
Hinzu verpflichtete sich die Regierung, im kommenden Jahr eine Reform des Transportwesens in die Wege zu leiten. Ein Expertenteam soll dafür eingesetzt werden. Außerdem will die Regierung Anti-Dumping-Maßnahmen verabschieden, um die italienischen Frächter vor unfairer Konkurrenz aus Osteuropa zu schützen. Hinzu soll schärfer gegen Schwarzarbeit im Transportwesen vorgegangen werden.
Die Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi hatte am Dienstagabend angeordnet, dass die Streikenden bis Mitternacht ihre Blockaden beenden sollten. Lastwagenfahrer, die weiterhin Straßen blockierten, müssen mit einer Anzeige rechnen. Verbraucherverbände hatten gewarnt, dass sehr bald die Obst- und Gemüse-Regale leer sein würden. Die Fahrer wollten ursprünglich bis Freitag streiken, um Hilfen wegen der steigenden Benzinpreise sowie kürzere Arbeitszeiten durchzusetzen.
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