Die Gewinne steigen und sowohl die Exportraten als auch der Inlandsabsatz zeigen nach oben, doch laut Arbeiterkammer Vorarlberg merken die Arbeitnehmer nur sehr wenig davon.
“Der außergewöhnliche Fleiß und Einsatz unserer Arbeitnehmer wird zu wenig honoriert. Inflationsbereinigt liegen heute die Nettolöhne nur um sechs Prozent über denen von 1995. Die Wohlfahrtsgewinne aus dem EU-Beitritt sind demnach fast ausschließlich bei den Unternehmen gelandet”, sagt Rainer Keckeis, Direktor der Vorarlberger AK gegenüber den Vorarlberger Nachrichten.
Bei Produktivität ganz vorne
Im Vergleich mit anderen europäischen Industriestaaten habe sich Österreich seit 2010 besser entwickelt als Deutschland und liege auch deutlich vor Schweden, Italien, Frankreich und Großbritannien.
In Sachen Produktivität – der Wert, wie viel in einer eingesetzten Arbeitsstunde geschaffen wird – liegt Vorarlberg im Österreichvergleich auf Platz eins. Von 2016 auf 2017 konnte der Wert um vier Prozent gesteigert werden. Bei Löhnen und Gehältern allerdings liegt es nur im Durchschnitt.
Auch innerhalb der Einkommen sei eine Ungleichheit zu sehen. Zum einen resultiere diese aus der Zunahme an geringfügigen Beschäftigungen und Teilzeitarbeit. Andererseits seit aber auch auffallend, dass sich die Einkommensverteilung bei Vollzeit beschäftigten Männern verschlechterte. “Für uns ist die Entwicklung ein Alarmsignal, weil sie bedeutet, dass prekäre Arbeitsverhältnisse, Leasingarbeit und hohe Anteile an Arbeitnehmern im Dienstleistungsbereich beziehungsweise im Bereich der niedrigqualifizierten Arbeit stetig steigen.”
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