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Wird designierter israelischer Botschafter abberufen?

Der designierte israelische Botschafter in Wien, Avraham Toledo (63), wird einem TV-Bericht zufolge möglicherweise noch vor seinem Amtsantritt aus Wien abberufen - laut TV-Bericht soll er seine Frau geschlagen haben.

Der israelische Fernsehsender „Channel 10“ meldete am Donnerstag im seinen Abendnachrichten, der derzeitige israelische Geschäftsträger in Wien soll seine Frau geschlagen haben.

Im Außenministerium gab man sich dazu auf Anfrage der APA kryptisch. „Es wurde beschlossen, dass Botschafter Toledo nach Beendigung seiner Kadenz in Wien nach Jerusalem zurückgerufen werde“, sagte ein Außenamtssprecher am Donnerstagabend in Jerusalem.

Dem Ministerium seien keinerlei Klagen wegen der von „Channel 10“ berichteten „möglichen Verdächtigungen“ bekannt geworden. Der Sprecher fügte hinzu, dass dieser Beschluss schon „vor dem Bericht von ’Channel 10’“ gefasst worden sei, wonach Toledo seine Frau geschlagen habe. Die Länge einer Amtszeit sei beim israelischen Außenministerium allerdings „ein sehr flexibler Begriff“, deshalb konnte der Sprecher nicht sagen, wann Toledo nach Jerusalem zurückkehren werde. Toledo versieht seinen diplomatischen Dienst seit Juli 2001 als Geschäftsträger in Wien.

Toledo selbst hat Medienberichte über seine bevorstehende Abberufung als „falsch“ bezeichnet. Er werde jetzt nicht nach Israel zurückgehen und es sei auch kein Datum gesetzt worden, zu dem seine Tätigkeit als israelischer Botschafter in Wien ende, betonte Toledo am Freitag gegenüber dem ORF-Mittagsjournal.

Berichte, er habe seine Frau geschlagen, bezeichnete der Diplomat als „Intrige“. „Wenn Sie auf diesem Level tätig sind, haben Sie Feinde.“ Der israelische Fernsehsender „Channel 10“ hatte am Donnerstag berichtet, Toledo solle aus Wien abberufen werden, weil er seine Frau geschlagen habe.

Erst am 21. Dezember hatte die israelische Regierung nach monatelangen Beratungen bekannt gegeben, dass der bisher vakante Botschafterposten in Wien durch Toledo besetzt werden soll. Formell wird er erst Botschafter, wenn er Bundespräsident Klestil sein Beglaubigungsschreiben (Agrement) übergeben hat, was bisher noch nicht geschehen ist.

Ende Juli 2003 vereinbarte Außenministerin Ferrero-Waldner (V) in Jerusalem mit ihrem israelischen Amtskollegen Silvan Shalom, dass nach mehr als dreijähriger Vakanz wieder ein israelischer Botschafter nach Wien entsandt werden soll. Israel hatte seinen Botschafter Nathan Meron Anfang 2000 aus Protest gegen den Regierungseintritt der FPÖ abberufen.

Redaktion: Elisabeth Skoda

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