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Wirbel um Murmel am Arlberg

Klösterle - In Klösterle errichten die Bergbahnen Stuben einen Speicher mit einem Fassungsvermögen von rund 70.000 Kubikmeter Wasser. Die Kosten werden mit rund vier Millionen Euro beziffert.

Das Wasser wird im Winter zur Produktion von Kunstschnee genutzt. Das Projekt selbst ist behördlich und damit auch naturschutzrechtlich genehmigt.

Tiere auf der Flucht?

Der Umgang mit „Murmelkolonien“ im Erdreich der Baustelle lässt den Jagdpächter buchstäblich auf die Barrikaden steigen. „Die Arbeiten werden in einem Gebiet ausgeführt, in dem nicht nur sehr viele Murmeltiere leben. Derzeit ziehen sie auch ihre Jungen groߓ, übt Arthur Frick als Mitpächter der Jagd Kritik.

Höre das erste Mal davon

Die unterirdischen Bauten der Tiere seien „von Baggern oft ausgegraben oder zugewalzt worden“. Baggerfahrer hätten sogar seinen Jagdaufseher kontaktiert, „weil sie die mit ihren Jungen vor den Baggern fliehenden Murmeltiere nicht länger mit ansehen konnten“, erzählt Frick. Als Jäger sehe er sich verpflichtet, sich „für den Schutz der Tiere und Pflanzen einzusetzen“. Die Betreiber hätten mit ihm als Jäger in Kontakt treten müssen, sagt Frick. Das Projekt sei „ausführlich geprüft und genehmigt“, sagt Dietmar Tschohl als Bürgermeister von Klösterle. Und zeigt sich erstaunt über die Kritik. „Ich höre das erste Mal davon.“

Kritik „unverständlich“

Die Zustimmung der Liechtensteiner Gemeinde Gamprin als Grundbesitzer (und Verpächter der Jagd) liege ebenso am Tisch. Auch der Betriebsleiter der Bergbahnen Stuben, Gebhard Salzgeber, kann die Aufregung nicht nachvoll­ziehen. „Eben weil wir von der Existenz der Murmel wissen, gehen wir beim Bau vorsichtig und im Ein­vernehmen mit dem Jagdaufseher vor“, kontert Salzgeber, der sich täglich auf der Baustelle befindet. Darüber hinaus fand auch Waldauf­seher Florian Morscher, der im Auftrag der Bezirksbehörde die Baustelle gestern unter die Lupe nahm, „nichts Auffälliges vor“.

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