Das ist eine ganze Menge, stellt Mag. Verena Chlumetzky-Schmid nüchtern fest. Trotzdem wird das Thema nach wie vor tabuisiert. Eltern befürchten Nachteile für ihr Kind, weiß die Pädagogin. Mit der 1.Vorarlberger Sommerakademie für 10- bis 14-Jährige, die heuer erstmals kurz vor Beginn des neuen Schuljahres stattfand, hofft sie, die Hemmschwelle etwas abgebaut zu haben.
Der Anfang gestaltete sich zäh. Nur mühsam war die Botschaft an die Schulen zu bringen. Letztlich meldeten sich dann aber doch rund 100 Mädchen und Buben für die verschiedenen Kurse in Mathematik und Naturwissenschaften an. Wie begierig die insgesamt 16 Veranstaltungen angenommen wurden zeigt sich auch an der mit 85 Prozent sehr hohen Auslastung. Manche Kinder haben alle vier Kurse belegt, verdeutlicht die Initiatorin den Wissensdurst des begabten Nachwuchses, der allerdings häufig ungestillt bleibt. Und das Angebot zog nicht nur Schüler aus Hauptschulen und AHS-Unterstufen an. Gut zehn Prozent der jungen Einsteins entstammten dritten und vierten Volksschulklassen. Sie wurden aber vorher getestet, so Verena Chlumetzky-Schmid. Allen gemeinsam und für die Kursleiter auffallend war das enorme Durchhaltevermögen.
Den sportlichen Ausgleich zur Mittagszeit nützten nur wenige. Auch Pausen erwiesen sich für viele als unnötig. Wir wollen lieber denken, hörte Chlumetzky-Schmid mehr als ein Mal. Der Austausch mit Gleichgesinnten sei sehr wichtig für diese Kinder. Doch der fehlt ihnen vielfach. Langeweile kann für sie deshalb bald in Stress ausarten. Dauert diese Situation zu lange, fallen die Kinder in ihren Leistungen gründlich ab, erklärt die Volksschullehrerin mit Schwerpunkt Begabtenförderung, die jetzt hofft, dass etwas weitergeht.
Verena Chlumetzky-Schmid will die Veranstaltung anhand von Eltern-, Referenten- und Schülerfragebogen jedenfalls gründlich evaluieren. Und erwartet sich sehr wohl einen Transfer der Erkenntnisse daraus an die Schulen. Vor allem wünscht sie sich eine bessere Information der Schüler, was das Angebot an außerschulischer Begabtenförderung anlangt. Und da besonders der Mädchen. Das will die Organisatorin in der Ausschreibung für die nächstjährige Sommerakademie auch explizit festhalten.
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