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"Wir sind völlig am Limit, aber extrem froh": Winzer Sepp Möth zur Coronakrise

©VOL.AT/Mayer
Heimische Unternehmer haben es in der Coronakrise nicht leicht. Auch für Winzer Josef "Sepp" Möth sind die Auswirkungen klar spürbar.
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Besonders Einzel- und Kleinunternehmer trifft die Coronakrise mitunter schwer. Manche fühlen sich sogar in ihrer Existenz bedroht. "Das wird sicherlich auch bei uns ein Thema sein", erklärt Winzer Josef "Sepp" Möth im Gespräch mit VOL.AT. In den Jahren 2013/14 habe es extreme Niederschläge gegeben, 2017 dann einen herben Schlag mit 75 Prozent Ernteausfall. "Und dann noch 2020 diese Geschichte dazu. Wir sind völlig am Limit, sind aber extrem froh", gibt der Bregenzer Winzer zu verstehen.

Besonders dankbar ist Möth für die Solidarität und das "sehr gute Feedback" vieler Stammkunden, die auch ab Hof Wein kaufen. Denn: "Wir haben keinen einzigen Förderungscent bekommen", erklärt Möth. "Bei uns ist es jetzt wirklich so, dass wir schauen müssen, wie wir weiterkommen." Man werde auch Gespräche suchen müssen, um zu klären, wie es im Endeffekt weitergehe. Aber solange es Solidarität aus der Bevölkerung gebe, funktioniere es "hundertprozentig".

"Möth macht blöd"

Sämtliche Geschäftsfelder seien weggebrochen. Ein seriöser Partner im Lebensmittelhandel begleite allerdings gut über die Zeit hinweg. Es gebe aber noch Luft nach oben. "Wir haben viele Mails geschrieben, aber kein Feedback bekommen von namhaften Lebensmittelhändlern", schildert er. "Das hat uns schon ein bisschen stutzig gemacht."

Er habe sich aber auch abgeschaut, wie andere Unternehmer die Krise bewältigen. Online positioniert er sich derzeit mit Videos charmant-witzig. Auch der Portfolio-Mix "Möth macht blöd" mit sechs Weinflaschen zum Spezialpreis wurde auf den Markt gebracht. "Ich glaube, den Humor sollte man nicht verlieren auch in dieser Szenerie, die wir gerade miteinander durchleben", meint er. Was die Bewirtung angehe, habe man lange hin und her überlegt: "Wir werden in abgespeckter Form am 15. Mai unseren Heurigen öffnen." Natürlich müsse man Vorgaben und Rahmenbedingungen einhalten. "Disziplin wahren und locker bleiben", meint Möth. So könne man "Herz und Seele freien lauf lassen, ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss, irgendjemanden zu kontaminieren".

(Red.)

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