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"Wir haben Milchpreise wie vor 30 Jahren!"

Dornbirn - Die Diskussion um unsere Milchpreise ist noch lange nicht vorbei. Kleinsennereien bezahlen für den Liter Milch höhere Preise wie Groß­molkereien. Heimische Erzeugnisse sind teurer wie Überseeprodukte. Der regionale Konsument spielt nun eine dominante Rolle. Video

Nach Angaben von Othmar Bereuter, Milchwirtschaftsreferent der Landeslandwirtschaftskammer Vorarlberg, bedeuten die höheren Milchpreise für Kleinkäsereien zweierlei Dinge: Es kann natürlich die Existenz eines Kleinbetriebes gefährden, doch andererseits steht der höhere Preis für Qualität. „Kleinsennereien haben höhere Verarbeitungskosten. Das Positive ist, dass sie Nischen gefunden haben, die sie bedienen, wo bessere Preise möglich sind. Erst diese Nischen haben den Kleinkäsereien das Überleben seit dem EU-Beitritt zugelassen”, berichtet DI Bereuter im VOL Live-Interview.

Kaufverhalten ändert sich

Die globale Wirtschaftskrise bringt eine spürbare Kaufzurückhaltung mit sich. „Bislang war es immer so, dass wir vor allem im Käsebereich bzw. bei besseren Produktschienen, bei denen es Preiseinbrüche gegeben hat, nie so dominant betroffen waren. Jetzt erfasst es natürlich ganz klar auch die Milchwirtschaft”, meint Bereuter. Durch Nischenbedienung und Direktvermarktung können Kleinbetriebe ihre Erlöse erhalten, doch wichtig hierfür ist das Verhalten des Konsumenten. Fraglich ist, wie viele der Konsumenten in Zeiten finanzieller Unsicherheit noch weiterhin zu regionalen Produkten greifen, wenn ein Überangebot an Billigprodukten aus Übersee unsere Läden füllt.

Kauft man in einem Lebensmittelgeschäft einen Liter regionaler Milch, so erhält der Bauer davon etwa 35 – 40 Cent. Das ist verhältnismäßig wenig, bedenkt man, dass in der Landwirtschaft vieles teurer wird. Bereuter bemerkt besorgt, dass die Landwirtschaft derzeit ganz gewaltigem Druck ausgesetzt ist.

VOL Live: Milchwirtschaftsreferent Bereuter zur Milchpreisthematik

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