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Williams Wimbledon-Königin

In der Neuauflage des Endspieles von 2000 stellte Venus Williams in Wimbledon mit einem 4:6,7:6 (4),9:7-Finalsieg gegen ihre topgesetzte Landsfrau Lindsay Davenport ihre Liebe zum "heiligen Rasen" eindrucksvoll unter Beweis.

Seit den US Open 2001 hatte Venus Williams auf einen Grand Slam-Titel gewartet, Verletzungen und persönliche Probleme überdauert.

Die 25-jährige Afroamerikanerin holte sich mit 9:7 im 1:16 Stunden langen Marathon-Entscheidungssatz gegen die Nummer eins der Welt ihren dritten Wimbledon-Titel nach jenen von 2000 und 2001. In den beiden Folgejahren war sie jeweils ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Serena im Endspiel unterlegen.

„Ich muss Gott danken. Dafür, gesund zu sein und meine Familie um mich zu haben. Man weiß nie, was im Leben auf einen zukommt, aber jeden einzelnen Tag warte ich darauf, dass die Sonne wieder aufgeht“, sagte die in Florida lebende Kalifornierin nach dem längsten Damen-Finale der Wimbledon-Geschichte.

Nach zwei Stunden und 45 Minuten musste sich Davenport nämlich nicht nur ihrer Kontrahentin, sondern auch dem eigenen Körper geschlagen geben. Vor allem gegen Ende der Partie war die 29-Jährige von schweren Rückenproblemen geplagt worden, musste mehrfach behandelt werden. Nicht zuletzt deshalb verwertete Williams ihren zweiten Matchball, nachdem sie zuvor beim Stand von 5:6 einen solchen abgewehrt hatte.

Die 1,89 m große Davenport, die seit den Australian Open 2000 kein Grand Slam-Turnier mehr gewonnen und nun schon fünf Major-Finali in Folge verloren hat, erlebte damit nach fünf Jahren ein Déjá-vu. Im Jahr 2000 hatte sie sich Venus Williams im Finale mit 6:7,3:6 aber deutlicher geschlagen geben müssen, diesmal gaben Kleinigkeiten den Ausschlag über den mit 600.000 Pfund (883.652 Euro) dotierten Siegerscheck.

Die auf Nummer 16 der Weltrangliste abgerutschte Williams knüpfte fast nahtlos an ihre Leistung vom Halbfinale an, als sie die russische Titelverteidigerin Maria Scharapowa lautstark eliminiert hatte. Im finalen Durchgang gelang ihr nach zwei abgewehrten Spielbällen das Re-Break zum 3:4, danach setzten bei der Favoritin die Beschwerden im unteren Rückenbereich ein.

Dennoch benötigte die Olympiasiegerin von 2000 den längsten Wimbledon-Entscheidungssatz seit 1949. Vor 56 Jahren hatte Louise Brough in einem ebenfalls rein US-amerikanischen Endspiel Margaret du Pont mit 10:8 bezwungen.

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