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Wiesflecker: "Kinderschutz hat immer oberste Priorität"

Das Land hätte bereits einige Maßnahmen in Sachen Kinder- und Jugendschutz gesetzt, erklärt Landesrätin Wiesflecker.
Das Land hätte bereits einige Maßnahmen in Sachen Kinder- und Jugendschutz gesetzt, erklärt Landesrätin Wiesflecker. ©Symbolbilder/Canva, Bernd Hofmeister
Die Vorarlberger Landesregierung setzt zahlreiche Maßnahmen, um Kinder- und Jugendhilfe zu stärken.

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz verlangt im Falle eines konkreten Verdachts auf eine Gefährdung von Kindern oder Jugendlichen die sofortige Einleitung einer Situationseinschätzung. Alleine im vergangenen Jahr war es in Vorarlberg knapp 1250 Mal zu einem derartigen Verdacht auf Gefährdung gekommen.

Eine Zahl die verdeutlicht, dass die bestmögliche Gewährleistung an Maßnahmen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe auch hier in Vorarlberg eine maßgebliche Rolle spielt. Das weiß auch Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker, wie sie in einer aktuellen Anfragenbeantwortung betont: "Kinderschutz hat immer oberste Priorität und es wird allen Mitteilungen über mögliche Kinderwohlgefährdungen nachgegangen."

Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen

So habe die Landesregierung in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen gesetzt, um den Bereich bestmöglich zu stärken. Beispielsweise wurde die Personalausstattung der Kinder- und Jugendhilfsabteilungen der vier Vorarlberger Bezirkshauptmannschaften in den letzten zehn Jahre von 65 auf 80 Vollzeitstellen aufgestockt.

Zusammen mit den Mitarbeiter*innen von privaten Hilfseinrichtungen sind damit im Ländle zusammengefasst knapp 570 Personen mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen betraut. Dabei bestünde eine enge Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen und privaten Einrichtungen des Landes, wie Wiesflecker weiter erklärt: "Diese Kooperation zwischen der öffentlichen und privaten Kinder- und Jugendhilfe hat sich sehr bewährt und fördert eine gemeinsame Sprache, gemeinsame Haltungen und gemeinsame Systemkenntnisse.“

Erste Halbjahres-Bilanz für 2022

Weiters würden - neben dem Durchführen gemeinsamer Fachtagungen und themenspezifischen Lehrgängen - auch fachliche Standards für die Kernprozesse der Arbeit gemeinsam erarbeitet und weiterentwickelt. Denn Kinder- und Jugendschutz ist ein Thema, das alle betrifft, wie auch die Zahlen für die erste Hälfte des heurigen Jahres unterstreichen.

Mit Stand Juni 2022 befanden sich 976 Kinder und Jugendliche in ambulanter und 220 in vollstationärer Betreuung. 212 Kinder waren auf die Unterbringung in einer Pflegefamilie angewiesen, 41 warten immer noch auf einen Platz in einer solchen.

Hohe Fluktation innerhalb des Personals

Nicht nur für die Betroffenen selbst eine schwierige Situation, auch die Einrichtungen selbst sehen sich mit einer enormen Herausforderung konfrontiert, wie die Soziallandesrätin weiter skizziert: "Durch die Covid-19 Pandemie war und ist der stationäre Bereich besonders belastet.

In diesem Bereich müssen Dienste 365 Tage im Jahr abgedeckt werden, auch wenn es im Team zu (krankheitsbedingten) Ausfällen kommt. Die Mitarbeitenden sind stark belastet bzw. beansprucht." Die Folge: Eine höhere Fluktuation innerhalb der Teams. Freie Stellen nachzubesetzen gestaltet sich zunehmend schwieriger.

Zusätzliche Mittel aus Sozialfonds angedacht

Wie Wiesflecker weiter betont, sei man sich auch von Seiten des Landes aus der schwierigen Lage der Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen durchaus bewusst und darum bemüht, zu helfen. So sei man ständig miteinander im Gespräch, um Lösungen im Umgang mit der aktuellen Herausforderung zu finden.

Eine gesetzte Maßnahme bilde beispielsweise der berufsbegleitende Aufbaulehrgang für Sozialpädagogik (für AbsolventInnen der SOB und der Kathi-Lampert-Schule) oder die Mitfinanzierung von Praxisstellen in den sozialpädagogischen Einrichtungen.

Seit heuer gibt es auch eine Einspring- und eine Wochenendzulage. „Im Budgetentwurf des Sozialfonds für das Jahr 2023 werden wir ebenfalls zusätzliche Mittel vorsehen, die Verhandlungen dazu laufen gerade. Kinderschutz hat hohe Priorität“, so Landesrätin Wiesflecker abschließend.

(VOL.AT)

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