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Wiener Verfassungsschutz-Chef zurückgetreten

Der oberste Wiener Verfassungsschützer hat seinen Hut genommen: Der Chef des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Werner Autericky, bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des "Kurier" (Freitagausgabe). Dass er dazu - wie in der Tageszeitung vermeldet - gedrängt wurde, bestreitet er: "Der Rücktritt war ein freiwilliger Akt von mir", sagte Autericky zur APA.

Fünf Jahre Staatsschutz seien genug, sagte Autericky, der sich derzeit auf Urlaub befindet. Er habe jetzt Gelegenheit, sich neue Ziele zu stecken. Dass sein Abgang etwas mit dem Fall des getöteten tschetschenischen Flüchtlings Umar Israilov zu tun haben könnte, stellt er in Abrede. Vielmehr hätten sich neue Optionen bei der Polizei sowie in der Privatwirtschaft aufgetan. “Ich bin auch in einem Alter, wo ich mir das zutrauen darf.”

“Doktor Werner Autericky hat eine blütenreine Personalakt und das ist einfach der Punkt an der Sache.” Mit diesen Worten kommentiere der Wiener Polizeipräsident, Gerhard Pürstl, Spekulationen, laut denen der Rücktritt des ehemals obersten Wiener Verfassungshüters etwas mit dem Mord an dem tschetschenischen Flüchtling Umar Israilov, dessen Personenschutz-Anfrage oder diesbezüglichen Querelen mit dem Innenministerium zu tun habe soll.

Als interimistischer Leiter des LVT fungiert seit Dienstag Erich Zwettler vom Bundeskriminalamt (BK), der sich für den Job auch bewerben will, wie er zur APA sagte. Der bisherige Leiter der Ermittlungsabteilung im Bundeskriminalamt betonte, dass dies noch kein Präjudiz dafür sei, dass er den Job auch fix bekomme. Er werde sich an der Ausschreibung jedenfalls beteiligen.

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