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Wiener trainert für Klatsch-Rekord

Umstehende Medizinstudenten sollen bei Alex W.s Geburt applaudiert haben, als der Wiener vor 23 Jahren das Licht der Welt erblickte. Diese Begebenheit dürfte maßgeblich für sein weiteres Leben gewesen sein:

Am 27. Juli will der Programmierer den Klatsch-Olymp erklimmen und mit zweistündigem Dauer-Applaudieren einen österreichischen Rekord aufstellen. Das Training ist hart:
Liegestütze und Koordinationsübungen sollen kräftigen. Die gereizten Handflächen pflegt der Extremsportler mit einer Paste aus Mayonnaise und Kräutern, erzählte er der APA.

In Österreich gibt es bisher keinen Klatsch-Meister. Der inoffizielle Rekord liege bei 90 Minuten, berichtete Alex W., der seinen Familiennamen vorläufig noch nicht preisgeben will. „Das ist auch meine bisherige Best-Marke“, sagte er. Obwohl der 23-Jährige Spezialist für „Flachhand-Klatschen“ ist, bei dem man die Handflächen aneinander schlägt, werde er im „Freistil“ antreten und die Applaus-Arten variieren. „Beim Rekordversuch werde ich auch „Hohlhand-Klatschen“ einbauen – das ist am freundlichsten zu den Handflächen“, verriet der Ex-Student. Zwei Stunden Flachhand-Applaus sei nämlich „die Hölle“.

Dauer-Applaudieren ist wie Liegestütz-Machen, beschrieb der Wiener seine Leidenschaft: „Man braucht viel Kraft in den Armen und Koordinationsfertigkeiten, um die Frequenz beizubehalten“, erklärte der Profi. Schon eine halbe Stunde Klatschen sei „extrem anstrengend“. Vier Kilogramm habe er beim Training schon abgenommen. Die Handflächen werden arg in Mitleidenschaft gezogen, berichtete der Rekord-Anwärter. „Hände ins Eisfach stecken kann ich nicht empfehlen“, meinte er. Was bei Brennen und der zerfetzten Haut gut tut, seien medizinische „Cold Pad“-Kissen und die eigens von seinem Betreuer kreierte Mayonnaise-Creme.

„Keine Ahnung warum – ich hatte immer schon Freude daran, zu klatschen. Schon als kleines Kind“, sagte Alex W.: „Rhythmus und Geräusch gefallen mir einfach.“ Früher habe er automatisch zu applaudieren begonnen, wenn sich jemand gefreut oder gejubelt hat – „jetzt habe ich das unter Kontrolle“, meinte der 23-Jährige. Auch im Theater ist der junge Mann gern gesehener Gast: „Ich applaudiere am längsten, auch wenn das Stück nicht so gut ist.“ Die meisten seiner Mitmenschen würden seine Leidenschaft mit Humor nehmen, meinte er.

Mit „Coca-Cola Light“ hat der Wiener einen Sponsor für den „Klatschmentday 2006“ aufgestellt, bei dem er sich zum König des Applauses krönen und seinen vollen Namen preisgeben will. Die Getränkemarke wirbt mit dem Slogan „Applaus für den neuen Geschmack“ – dieser könnte am 27. Juli zwei Stunden lang dauern. Ein indischer Fakir habe allerdings schon mehrere Tage lang durchgehalten, wusste der 23-Jährige zu berichten.

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