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Wiener Töchtertag am 28. April 2016: Mädchen lernen Berufe kennen

Ein Highlight beim Wiener Töchtertag: ULF fahren in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien
Ein Highlight beim Wiener Töchtertag: ULF fahren in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien ©Astrid Knie
Wenn Mädchen erste Berufsluft schnuppern: Der bereits 15. Wiener Töchtertag findet am 28. April 2016 statt. Anmeldebeginn ist der 8. Februar. Erneut werden mehr als 150 Wiener Unternehmen Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren einen Tag lang zu sich einladen.

Die Anmeldung startet gleich nach den Semesterferien: Ab 8. Februar können sich die Mädchen online zum Töchtertag anmelden. Der Wiener Töchtertag ist ein Projekt von Frauen- und Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger.

Mädchen sollen ihre Möglichkeiten kennenlernen

“Mädchen werden bis heute in vielen Bereichen unterschätzt. Der Wiener Töchtertag soll ihnen zeigen, dass ihnen in technischen, naturwissenschaftlichen und handwerklichen Berufen genauso viele Möglichkeiten offenstehen, wie den Burschen,” so Frauenberger. Noch immer sind Frauen in vielen dieser Bereiche eine Minderheit. Die Mädchen sollen am Töchtertag die Chance erhalten, verschiedene Berufe kennenzulernen und vielleicht noch ungeahnte Talente zu entdecken.

Geschlechterverhältnis teils noch immer unausgewogen

Die unausgeglichene Verteilung von Mädchen und Burschen ist bereits in den höheren Schulen bemerkbar. In Schulen mit technischem Schwerpunkt ist diese ungleiche Verteilung sowohl in Lehrpositionen als auch bei dem Verhältnis von Schülerin zu Schüler erkennbar: Rund ein Drittel der SchülerInnen ist weiblich und auch der Anteil der LehrerInnen liegt nur bei 15%. Im Universitätsbereich sieht es ähnlich aus: Nur 27% der Studierenden auf der Technischen Universität Wien sind Frauen. (Quelle: Wiener Gleichstellungsmonitor 2013)

Langsame Fortschritte zu erkennen

Auch bei technischen Lehrberufen sind Mädchen unterrepräsentiert. Auf rund 7900 männliche Kraftfahrzeugtechniker kamen 2013 in Österreich rund 240 weibliche Lehrlinge (Quelle: WKO). Noch immer entscheiden sich fast 50% aller weiblichen Lehrlinge für die typischen Frauenberufe Handelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin.

Es sind aber auch Fortschritte zu erkennen. Beim Lehrberuf Metalltechnik stieg die Anzahl der Mädchen von 2013 auf 2014 um rund 10 Prozent. Damit lernen in Österreich mehr als 800 Mädchen diesen Beruf. (Quelle: WKO)

Wiener Töchtertag: Weibliche Vorbilder können viel bewirken

Starke, selbstständige und erfolgreiche Frauen sind für junge Mädchen große Vorbilder – besonders wenn sie es in Branchen geschafft haben, die untypisch für Frauen sind. Diesen Idolen können Mädchen nacheifern und durch sie mehr Selbstvertrauen gewinnen. Auch Familie und LehrerInnen haben großen Einfluss auf die Berufswahl. Deswegen ist es besonders wichtig, dass die Mädchen nicht von Anfang an in eine bestimmte Richtung gedrängt werden und so auch ohne Scheu männerdominierte Branchen in Betracht ziehen können. Ein breites Spektrum an Berufen zu kennen, erhöht die Chancen auf Erfolg und gute Bezahlung im späteren Berufsleben.

Hintergrund des Töchtertags

Die Idee des Töchtertags stammt aus den USA. In den 1990er Jahren wurde der jährliche Aktionstag “Take Your Daughters to Work-Day” erfunden. Ursprünglich durften nur Töchter von MitarbeiterInnen teilnehmen. Heute steht dieser “Girls´Day” allen Mädchen offen. Die Idee war von Beginn an, Mädchen Einblicke in Arbeitsbereiche zu ermöglichen, in denen bisher nur wenige Frauen arbeiten.

Die Geschichte des Wiener Töchtertags begann im Jahr 2002. Seit 2007 findet der Wiener Töchtertag als Initiative von Stadträtin Sandra Frauenberger und der Frauenabteilung der Stadt Wien in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien und dem Wiener Stadtschulrat statt.

 

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