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Wiener Strauß-Denkmal wird nun saniert

Facelift für einen 90-Jährigen: Die umfassende Sanierung des 1921 enthüllten Johann-Strauß-Denkmals im Wiener Stadtpark ist in Angriff genommen worden.
Strauß-Denkmal wird saniert

Bis September wird die weltberühmte Attraktion des Strauß-Denkmals fachkundig auf Vordermann gebracht. Anders als ursprünglich geplant, müssen die Figur des Walzerkönigs sowie der Marmorbogen und die Granitstufen voraussichtlich doch nicht weichen, sondern können vor Ort – allerdings verhüllt – restauriert werden. Um Gästen trotzdem ein Fotomotiv zu bieten, wird der Wien-Tourismus einen künstlerisch gestalteten Schani-Doppelgänger errichten.

Strauß-Denkmal eingezäunt

Bereits jetzt ist das Strauß-Denkmal großräumig eingezäunt, demnächst werden schwere Maschinen anrücken. Als erster Schritt wird nämlich das Fundament freigelegt, auf dem das 90 bis 100 Tonnen schwere Strauß-Denkmal aufgesetzt ist. Dabei werde von einem Statiker geprüft, ob das Fundament instabil sei, erklärte der zuständige Restaurator Klaus Wedenig am Dienstag im APA-Gespräch. Sollte dies nicht der Fall sein – wovon der Fachmann zu 90 Prozent ausgeht -, kann die gesamte Sanierung vor Ort erfolgen. Der Statikbericht wird in zwei bis drei Wochen vorliegen.

Wenn dieser wider Erwarten doch negativ ausfällt, “passiert das Schlimmste”, so Wedenig. Dann müssten Stufen, Bogen und Figur abtransportiert und im Atelier restauriert werden: “So etwas ist immer mit Verlusten und Beschädigungen verbunden.” Insgesamt lässt sich die Stadt die Sanierung des Strauß-Denkmal, die spätestens Ende September abgeschlossen sein soll, bis zu 360.000 Euro kosten. Ursprünglich war die Sanierung bereits für den Winter vorgesehen, dies sei aber technisch nicht möglich, versicherte Wedenig.

Sanierung des Strauß-Denkmals

Was die konkreten Arbeiten betrifft, werden am Bogen Risse infolge von Wasser und Frost gekittet und der Oberflächenkorrosion zu Leibe gerückt. Hierbei handle es sich nämlich um eine Marmorart, die für eine Aufstellung im Freien eigentlich gar nicht geeignet sei, erläuterte der Restaurator. Sockel und Stufen werden in ihre ursprüngliche Position gebracht. Außerdem muss die teils abgeblätterte Vergoldung des Strauß-Denkmal der bronzenen Schani-Figur erneuert werden, wofür die fidelnde Skulptur eigens eingerüstet und mit einer Schutzhülle abgedeckt werden wird.

Um den Touristen keinen Schani-freien Sommer zuzumuten, hat sich der Wien-Tourismus in Zusammenarbeit mit dem KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) ein fototaugliches Ersatzprojekt einfallen lassen. So wird eine Nachbildung des Strauß-Denkmal im Stadtpark platziert und künstlerisch gestaltet, kündigte Tourismusdirektor Norbert Kettner gegenüber der APA an: “Wir wollen nicht nur ein spießiges Strauß-Double aufstellen.” Stattdessen solle die historische Figur “witzig gebrochen” werden.

Außerdem wird der Bauzaun behübscht. Für beide Projekte konnte Kettner noch keine genauen Details nennen, da man mit den beiden zuständigen Künstlern noch verhandle. Engagiert wurden jedenfalls zwei junge Kreative aus Wien “mit internationalem Background”. Bezahlt werden die Kunstwerke vom Wien-Tourismus. (APA)

Video: Strauß-Denkmal wird saniert

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