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Wiener Kongress zur Sexualität

Im August trifft sich im Wiener Rathaus ein internationales Fachpublikum, um sich bei einem Kongress der Sexualität in all ihren Facetten zu widmen.

Die vom Fonds Soziales Wien ausgerichtete Tagung mit dem Titel „Sexual Health and Gender“ findet am 27. und 28. August das erste Mal überhaupt statt. „Es geht darum die Dinge beim Namen zu nennen“, unterstrich Wiens Frauengesundheitsbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger am Donnerstag vor Journalisten.

Man wolle den Schleier des Schweigens lüften, der sich in Österreich über das Thema Sexualität gelegt habe. Es fehle an der Kommunikation – zwischen den Partnern, aber auch zwischen Arzt und Patient -, bedauerte Elia Bragagna, Leiterin der Sexualambulanz im Wilhelminenspital. Deshalb sei bereits die Ausrichtung einer solchen Tagung als Symbol wichtig.

Beim Symbolischen allein soll es aber nicht bleiben. Bis zu 200 Teilnehmer erhoffen sich die Organisatorinnen. Ziel sei, verschiedene Fachdisziplinen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dementsprechend richtet man sich nicht nur an Psychotherapeuten und Urologen, sondern etwa auch an Allgemeinmediziner. Diese würden sich oftmals zu wenig für Sexualität interessieren und wüssten nicht einmal, dass „alle Deix-Männer“ zur klassischen Risikogruppe für Erektionsstörungen gehörten, so Bragagna.

„Sex and the Vienna city“

Für Österreich müsse man leider feststellen: „Die Lehre der Sexualität ist eine Leere“, stimmte auch Wimmer-Puchinger zu. Diese Leere will man füllen: Das Spektrum reicht dabei von Sexualität und Gewalt, der gynäkologischen und urologischen Perspektive bis hin zu sexueller Orientierung, Sex und Alter und Sexualität und Behinderung. Dabei behalte man auch immer die geschlechtsspezifische Zugangsweise im Auge, betonte Wimmer-Puchinger, deren Frauengesundheitsprogramm als Abteilung des Fonds Soziales Wien für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet.

Neben der eigentlichen Fachtagung findet aber auch eine Abendveranstaltung für das breite Publikum statt. Unter dem Titel „Sex and the Vienna city“ referiert am 27. August unter anderen Gerti Senger zum Thema „Liebe, Sex und wunde Punkte“. Bei einem Erfolg der Veranstaltung sei eine Institutionalisierung und jährliche Ausrichtung der Tagung denkbar, stellte Wimmer-Puchinger in Aussicht.

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