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Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Nepp versteht Aufregung um 12-Stunden-Tag nicht

Der Rathaus-Politiker verweist auf Verbesserungen für den "einfachen Arbeitnehmer".
Der Rathaus-Politiker verweist auf Verbesserungen für den "einfachen Arbeitnehmer". ©APA
Für den Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp ist die Aufregung zum neu geplanten 12-Stunden-Tag "linker Alarmismus". "Es profitieren beide Seiten, der Arbeitnehmer genauso wie der Arbeitgeber. Es kommt zu einer Viertagewoche, wo man flexibel gestalten kann", so Nepp im Interview.
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Der Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp kann die Aufregung um die geplanten neuen Arbeitszeitregeln nicht nachvollziehen. “Ich glaube, das, was stattfindet, ist vor allem ein linker Alarmismus von Gewerkschaften und von der SPÖ, die sich in ihrer Oppositionsrolle noch nicht zurechtgefunden haben und wegen jeder Geschichte wahllos aufschreien”, befand er im APA-Gespräch.

Wiens FP-Vizebürgermeister Nepp kritisiert “linken Alarmismus”

Nepp verwies am Freitag ebenfalls darauf, dass nun die Freiwilligkeit betont werde. “Die Gewerkschaft ärgert, dass das, was jetzt nur über Betriebsräte und ihre eigenen Funktionäre gemacht werden konnte, endlich gesetzlich normiert wird.” Für Arbeitnehmer bestehe nun größere Rechtssicherheit. Nepp erinnerte auch daran, dass sich in dem Entwurf vieles finde, was von den Sozialpartnern schon fertig verhandelt worden sei.

Neue Arbeitszeitenregelung bringt Vorteile für Arbeitnehmer und -geber

“Es profitieren beide Seiten, der Arbeitnehmer genauso wie der Arbeitgeber. Es kommt zu einer Viertagewoche, wo man flexibel gestalten kann. Das, was jetzt gemacht wird, ist eine Normierung von dem, was jetzt schon der Fall ist bzw. was über Betriebsvereinbarungen geregelt wurde.” Jeder einzelne Arbeitnehmer werde durch die Norm gestärkt: “Dass da vielleicht manche rote Funktionäre nicht zufrieden sind, kann ich durchaus nachvollziehen. Aber für den einfachen Arbeitnehmer ist es eine Verbesserung.”

SPÖ: Regierung soll Gesetzesvorlage zurückziehen

Die SPÖ fordert die ÖVP-FPÖ-Regierung auf, ihre Gesetzesvorlage zur Arbeitszeitflexibilisierung zurückzuziehen und eine neue Arbeitszeitregelung mit den Sozialpartnern zu verhandeln. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher kündigte am Freitag “massiven Widerstand” gegen das von der Regierung eingebrachte Arbeitszeitgesetz an, das künftig 12-Stunden-Tage leichter ermöglichen soll. Die SPÖ werde die Demonstration des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) am 30. Juni in Wien unterstützen, sagte Lercher am Freitag vor Journalisten in der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle. Außerdem hat die SPÖ eine Online-Petition “Nein zur 60-Stunden-Woche eingerichtet” und plant 200 Aktionen – u. a. Zettelverteilaktionen – in allen Bezirkstädten Österreich.

Lercher kritisierte die Vorgehensweise der Regierung rund um die geplante neue Arbeitszeitregelung. Die Gesetzesvorlage habe zu “einer maximalen Verwirrung” geführt. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schweige zur Causa.

(APA/Red)

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