Der praktische Arzt, der in Floridsdorf seine Praxis betreibt, ist auf Facebook äußerst aktiv – und teilte auf seinem Profil wiederholt Beiträge, die sich kritisch mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigen.
Wiener Arzt verweigert Flüchtlingen die Behandlung
Am Mittwoch ließ der Wiener Mediziner dann mit einem Posting aufhorchen, in dem er klar deklarierte, keine “Asylanten” in seiner Ordination behandeln zu wollen. Er brachte, wie auf dem von ihm geteilten Bild ersichtlich ist, einen entsprechenden Aushang an der Tür seiner Praxis an.
IN DIESER KASSENORDINATION WERDEN KEINE ASYLANTEN ANGENOMMENWe dont accept refugees in this clinic
Posted by Thomas Unden on Wednesday, January 13, 2016
Shitstorm, aber auch Zuspruch auf Facebook
In einem weiteren Posting erklärte der Arzt näher, warum er sich zu diesem Schritt entschieden habe. Er “fühle sich in erster Linie dem österreichischen Volk verpflichtet” und gab an, es sei “unmöglich zu Menschen, die ihre Herkunft großteils verschleiern, von den staatlichen Institutionen nicht administrierbar sind (…), ein Vertrauensverhältnis zu schaffen, dass einen Behandlungsvertrag ermöglichen würde”.
Ich habe heute in aller Deutlichkeit klargemacht, dass ich in meiner Kassrnordination keine Asylanten behandle. Dazu…
Posted by Thomas Unden on Wednesday, January 13, 2016
Die Reaktionen reichten von massiven Angriffen gegen seine Person bis hin zu gehäuften Freundschaftsanfragen, was so weit zu gehen schien, dass der Allgemeinmediziner in einem weiteren Posting um Verständnis bat, dass er die “Fülle an Anfragen” nicht beantworten könne.
Disziplinarverfahren gegen “Hitler-Verwandten”
Einem Bericht der Tageszeitung “Kurier” zufolge bleiben auch rechtliche Konsequenzen nicht aus – der Arzt hat nun aufgrund des Facebook-Postings mit einem Disziplinarverfahren zu rechnen. Er bekräftigte gegenüber dem “Kurier” jedoch seine radikale Meinung – er sei nicht dazu bereit, Leute zu behandeln, die er “ohnehin ungefragt durchfüttern” müsse und gab an, dass er “einer der letzten Verwandten Adolf Hitlers” sei und sich “nicht das Maul verbieten” lasse.
Thomas Szekeres, Präsident der Wiener Ärztekammer, erstattete laut einem Bericht von ORF.at wegen des Vorfalls Anzeige beim Disziplinaranwalt der Kammer. Das Verhalten des Mediziners sei “nicht akzeptabel“, so Szekeres.
Detail am Rande: Der Arzt ist medial kein Unbekannter – er wirkte bereits in der ATV-Reality-Serie “Das Geschäft mit der Liebe” mit – und musste wegen frauenfeindlicher Aussagen im Fernsehen eine Geldstrafe bezahlen.
(red)
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